Rofo 2012; 184 - A35
DOI: 10.1055/s-0032-1326834

Kardiales MRI – der Rechtsschenkelblock als Pitfall bei Patienten mit korrigierten angeborenen Herzfehlern (CHD)

R Marterer 1, Z Hongchun 2, M Koestenberger 3, E Sorantin 1
  • 1Klinische Abteilung für Kinderradiologie, Universitätsklinik für Radiologie, Medizinische Universität Graz
  • 2Department of Ultrasonography, First Affiliated Hospital of Xinjiang Medical University, Urumqi, Xinjiang, China P.R.
  • 3Klinische Abteilung für pädiatrische Kardiologie, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Graz

Problemstellung: Kardiales MRI (cMRI) ist das Verfahren der 1. Wahl beim Follow-up von Patienten mit CHD. Ein Fokus wird auf die rechtsventrikuläre (RV) Funktion gelegt. RV Ejektionsfraktion (EF) ist der genaueste Parameter zur Bestimmung der RV Funktion. Bei ≤80% der Patienten besteht ein Rechtsschenkelblock (RSB), das bedeutet der RV kontrahiert später als der LV. Daher ergibt sich eine Differenz zwischen den endsystolischen (ES) Phasen. Ziel dieser Studie war es, die RV Funktionsparameter während verschiedener Phasen (einmal mit bzw. ohne Beachtung des RSB) zu evaluieren.

Patienten und Methoden: 33 Patienten mit korrigierten CHD wurden in die Studie eingeschlossen. Das RV ES Volumen (ESV) wurde zweimal berechnet: a) in derselben ES Phase wie LV (Gruppe 1), b) in einer späteren ES Phase mit Beachtung des RSB (Gruppe 2). RV enddiastolische (ED) Phase änderte sich nicht, daher war RV EDV für beide Gruppen gleich. Es wurde jeweils RV ESV, RV EDV, RV Schlagvolumen (SV) und RV EF berechnet. Unterschiede wurden mittels Student t-test für abhängige Werte ermittelt. RV globale kardiale Funktion wurde mit gut (EF >47%) oder eingeschränkt (EF <47%) bewertet und Unterschiede zwischen beiden Gruppen mittels McNemar Test evaluiert.

Ergebnisse: Alle Patienten hatten eine verlängerte QRS Dauer (QRSd >0,12s). Die max. RV Kontraktionen waren um 1,58±0,76 Phasen später als LV. RV ESV, RV SV, RV EF und die Bewertung der RV Funktion waren signifikant unterschiedlich (p<0,001).

Schlussfolgerung: Bei Vorliegen eines RSB ergibt die Routine Volumenberechnung des RV aufgrund der verzögerten RV Performance falsche Resultate. Bei CHD Patienten mit RSB ist die verzögerte RV Kontraktion unbedingt in Betracht zu ziehen um adäquate Bewertungen der RV Funktion zu erhalten.