Rofo 2012; 184 - A34
DOI: 10.1055/s-0032-1326833

ARFI-Elastografie nach herzchirurgischen Eingriffen am Beispiel der totalen cavopulmonalen Anastomose (TCPC)

K Fuchs 1, J Eiler 1, C Behrens 1, D Schmidt 1, M Lüdemann 1, G Alzen 1
  • 1Justus-Liebig-Universität Gießen, Medizinische Fakultät

Hintergrund: Die totale cavopulmonale Anastomose (TCPC) erfolgt zur kompletten Kreislauftrennung als palliative herzchirurgische Maßnahme bei univentrikulären Herzen. Dabei gelangt venöses Blut aus dem Körperkreislauf passiv, unter Umgehung des Herzens, in die Pulmonalarterien, während der singuläre Ventrikel den Systemkreislauf versorgt. Eines der Risiken bei cavopulmonalen Anastomosen stellt der systemvenöse Stau, insbesondere aus der unteren Körperhälfte, dar. Das Acoustic Radiation Force Impulse -Imaging (ARFI) ist eine geeignete Methode, um bereits frühe Leberparenchymveränderungen, bedingt durch den chronisch-venösen Stau, zu detektieren.

Methoden: Im Rahmen regelmäßiger Abdomen-Sonografien wurden an 21 Patienten mit TCPC (11 ♂, 10 ♀, x̄=17,2 Jahre) Leberelastografien mittels Acuson S 2000 (Siemens) durchgeführt. Bei dem TCPC-Kollektiv handelt es sich um Patienten mit und ohne klinische und sonographische Stauungszeichen. Die ermittelten ARFI-Werte wurden denen lebergesunder Patienten gegenüber gestellt.

Ergebnis: Die B-Bildsonografie zeigte in nur 6 Fällen eindeutige Leberparenchymveränderung. Bei allen Patienten waren jedoch die Elastografiewerte gegenüber den Normwerten signifikant (p<0,01) erhöht (x̄=2,11m/s, σ=+ 0,3m/s).

Schlussfolgerung: Die ARFI-Elastografie stellt folglich eine hochsensitive Methode zur frühzeitigen Detektion einer Lebervenenstauung dar.