Rofo 2012; 184 - A29
DOI: 10.1055/s-0032-1326828

Korrelation von kardiovaskulären Risikofaktoren mit der sonographisch gemessenen Intima-Mediadicke (IMT) und Verlauf dieser Parameter nach Gewichtsreduktion

R Wunsch 1, T Reinehr 2
  • 1Abteilung Pädiatrische Radiologie
  • 2Abteilung Pädiatrische Endokrinologie, Vestische Kinder- und Jugendklinik, Universität Witten-Herdecke, Datteln

Einleitung: Die Messung der Intima-Mediadicke (IMT) der Arteria carotis communis stellt ein etabliertes Verfahren zur Detektion früher arteriosklerotischer Gefäßwandveränderungen dar. Adipositas im Kindes- und Jugendalter ist ein zunehmendes Problem.

Fragestellungen: Besteht eine Korrelation zwischen der IMT und den kardiovaskulären Risikofaktoren Blutdruck, Fettwerten, chronischen Entzündungsmarkern und dem Glucosemetabolismus? Sind die gemessenen Parameter rückläufig nach Teilnahme an einem Adipositasinterventionsprogramm?

Material und Methodik: In einer prospektiven Studie wurden übergewichtige Kinder und Jugendliche unserer Klinik mit einer gematchten Vergleichsgruppe normalgewichtiger verglichen. Die Übergewichtigen wurden nochmals nach Abschluss der gewichtsreduzierenden Maßnahmen untersucht.

Ergebnisse: Die Messung der IMT korreliert signifikant mit dem Blutdruck, den Triglyceriden, der Glucose und dem hsCRP-Spiegel. Fast 40% der Teilnehmer reduzierten ihr Gewicht deutlich (BMI ≤0,5). Dabei zeigte sich ein signifikanter Rückgang der IMT, des Blutdrucks, des Insulinspiegels und der Triglyceridkonzentration, wogegen HDL-Cholesterin signifikant anstieg.

Schlussfolgerung: Frühe arteriosklerotische Veränderungen setzen bereits im Kindesalter ein und sind abhängig von den genannten kardiovaskulären Risikofaktoren. Sowohl kardiovaskuläre Risikofaktoren, als auch frühe arteriosklerotische Veränderungen sind nach erfolgreicher Teilnahme an einem Adipositasinterventionsprogramm reversibel.