Rofo 2012; 184 - A28
DOI: 10.1055/s-0032-1326827

Quantitative Analyse des peripheren Skeletts mit alternativen Knochendichtemessverfahren bei Kindern und Jugendlichen nach Stammzelltransplantation

HJ Mentzel 1, C Hädrich 1, K Kentouche 2, B Gruhn 2, JF Beck 2, M Stenzel 1
  • 1Sektion Pädiatrische Radiologie, IDIR I, Zentrum für Radiologie
  • 2Sektion Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Jena

Zielsetzung: Ziel der Studie war es zu prüfen, ob Kinder und Jugendliche unter der Stammzelltransplantation (SZT) eine mit verschiedenen Methoden verifizierbare Reduktion der quantitativen Knocheneigenschaften aufweisen.

Material und Methode: Bei 39 Kindern und Jugendlichen wurden retrospektiv die vor SZT erhobenen Ergebnisse quantitativer Ultraschallmessungen (QUS) am Calcaneus (Sahara) bzw. an Radius und Tibia (Omnisense 7000P) ausgewertet. Röntgenaufnahmen der linken Hand wurden mittels Digitaler Radiogrammetrie (DXR) an den Metacarpalia (Pronosco-X-posure) ausgewertet. Bis zu 6 Messungen pro Patient und Methode lagen über einen Zeitraum von 55 Tagen bis 553 Tagen nach SZT vor. Insgesamt wurden 5544 Einzeldaten in die Studie einbezogen.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der verschiedenen Methoden korrelierten signifikant. Teilweise signifikant korrelierten QUS u. DXR zu Alter, Geschlecht, Körperhöhe, -gewicht und BMI, Immobilisationsdauer u. zu Laborparametern. Zugrunde liegende Erkrankungsart, -dauer, Gabe von Kalziumpräparaten, Bondronat bzw. Decostriol korrelierten nicht signifikant mit den Messwerten. Im Longitudinalverlauf konnte nach initialem Abfall der Parameter (Z-Score) nach SZT im Verlauf über mehrere Monate eine annähernde Normalisierung der QUS-Parameter festgestellt werden, wobei der Calcaneus die frühesten und stärksten Veränderungen aufwies. Messtechnisch zeigten nach SZT initial doppelt so viele Patienten eine Osteoporose wie vor SZT bzw. 15 Monate nach SZT (13,5% vs. 6,5% bzw. 7,7%).

Schlussfolgerung: Veränderungen der Knocheneigenschaften unter SZT sind bei Kindern und Jugendlichen mit alternativen Verfahren zur Beurteilung des peripheren Skeletts beurteilbar.