Rofo 2012; 184 - A21
DOI: 10.1055/s-0032-1326820

Das MCU unter dem Gesichtspunkt der neuen Dosisreferenzwerte

M Born 1
  • 1Radiologische Klinik, Kinderradiologie, Universitätsklinikum Bonn

Einleitung: Das Bundesinstitut für Strahlenschutz hat im Jahr 2010 die Referenzwerte für das Miktionszysturethrogramm (MCU) drastisch gesenkt. Dies erfolgte auf der Basis der den ärztlichen Stellen im Rahmen der regelmäßigen Qualitätskontrollen bekannt gemachten Dosisflächenprodukte (DFP) für MCU Untersuchungen. Die überprüften Röntgeninstitute haben jedoch z.T. die Möglichkeit frei auszuwählen, welche Werte den ärztlichen Stellen bekannt gemacht werden, so dass es sich bei diesen Werten vermutlich nicht um eine repräsentative Stichprobe aller auftretender DFP handelt.

Ziel: Vergleich der im klinischen Alltag bei MCU-Untersuchungen von Kindern auftretenden DFP mit den deutlich gesenkten Referenzwerten.

Patienten und Methoden: 413 konsekutive MCU-Untersuchungen bei Kindern und Jugendlichen wurden analysiert.

Ergebnisse: Der Mittelwert aller Untersuchungen lag mit 0,97 dGycm2 unter dem niedrigsten Referenzwert, der für Säuglinge gilt. In 12 Fällen (5,6%) wurde der Referenzwert überschritten. Zumeist handelte es sich hierbei um Untersuchungen von Kleinkindern, die noch nicht kooperationsfähig sind und um Untersuchungen bei komplexeren Befunden.

Schlussfolgerung: Bei Nutzung der zur Verfügung stehenden Maßnahmen zum Strahlenschutz lassen sich auch im klinischen Alltag die um z.T. 80% gesenkten Referenzwerte für das MCU einhalten, obwohl die Referenzwerte aus einer vermutlich nicht repräsentativen Datenmenge stammen.