Rofo 2012; 184 - A15
DOI: 10.1055/s-0032-1326814

Gutartige Neubildungen der Thoraxwand: Klinik – Bildgebung – Histopathologie

L Rossler 1, N Utz 2, C Garel 3, D Theegarten 4, H Müntefering 4, I Leuschner 4, V Sander 5, CM Heyer 6
  • 1Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruhr-Universität Bochum, St. Josef-Hospital
  • 2Helios Klinikum Krefeld, Kinderradiologie
  • 3Hopital Armand Trousseau, Paris
  • 4Institute für (Kinder)-Pathologie (Universitätsklinikum Essen-Mainz-Schleswig-Holstein, Campus Kiel)
  • 5Kinderchirurgische Klinik, Marien-Hospital Herne, Ruhr-Universität Bochum
  • 6Kliniken Bergmannsheil, Institut für Diagnostische Radiologie, Bochum

Hintergrund: Raumfordernde Prozesse im Bereich der Thoraxwand sind beunruhigend, da sie an eine maligne Erkrankung denken lassen (PNET, aggressive Fibromatose). Gutartige Veränderungen sind differenzialdiagnostisch zu berücksichtigen. Anhand von 9 Kindern (Neonatalzeit bis zum Alter von 14 Jahren – Beobachtungszeitraum 10 Jahre) werden die diagnostische Wertigkeit von Klinik, Bildgebung sowie Histopathologie von benignen Thoraxwandveränderungen dargestellt und verglichen.

Fälle: 1. Neugeborenes Mädchen: kongenitales Hämangiom (RICH) posteriore Thoraxwand. 2. Neugeborenes (13 Tage): infantile Myofibromatose. 3. 2 Jahre altes Mädchen: kollagenes Fibrom subskapulär (desmoplastisches Fibroblastom). 4. 6 Jahre altes Mädchen: interkostales Lipoblastom medial der Mamille. 5. 10 Jahre altes Mädchen: paraspinale Neurofibrome mit ausgeprägter Skoliose bei NF1. 6. 10 Jahre alter Junge: Thorakales Aspergillom im Rahmen einer septischen Granulomatose. 7. 12 Jahre alter Junge: Myositis ossificans in der rechten Achselhöhle. 8. 13-jähriger Junge: Chondrokostale Vorwölbung als häufige Form- und Normvariante. 9. 14 Jahre altes Mädchen: Sternumosteomyelitis.

Schlussfolgerungen: Die Artdiagnose von benignen Thoraxwandveränderungen kann in einzelnen Fällen aussagekräftig durch die klinische Untersuchung und den Ultraschall gestellt werden (Form- und Normvarianten, Gefäßtumore und -malformationen). Entzündliche Veränderungen und/oder Lipoblastome sind nur mithilfe einer weiterführenden Bildgebung (MRT) zu diagnostizieren. Die Histopathologie bleibt in vielen Fällen unverzichtbar (Kollagenfibrom, Myositis ossificans, Myofibromatose).