Rofo 2012; 184 - A14
DOI: 10.1055/s-0032-1326813

Qualität von Thoraxaufnahmen auf einer pädiatrischen Intensivstation einer privatisierten deutschen Universitätsklinik

M Klinzmann 1, V Klingmüller 2, M Läßig 3, C Behrens 1, G Alzen 1
  • 1Justus-Liebig-Universität Gießen
  • 2Medizinische Fakultät, Phillips-Universität Marburg, Medizinische Fakultät
  • 3Röntgenabteilung Asklepiosklinik Lich

Hintergrund: Röntgenaufnahmen auf pädiatrischen Intensivstationen werden angefertigt durch MTRAs der Kinderradiologie im Tagdienst, MTRAs der Allgemeinradiologie nachts und durch die Ärzte der Intensivstationen. Wegen der klinischen Bedeutung solcher Aufnahmen und der Vorgaben seitens der Röntgenverordnung wurde die Qualität der erstellten Aufnahmen eingehend untersucht

Material und Methoden: Aus einem Zeitraum von 6 Jahren wurden 396 repräsentative digitale Thoraxaufnahmen von insgesamt 20 in die Auswertung einbezogenen Mitarbeitern zufällig ausgewählt, sodass von jedem Mitarbeiter und jeder Berufsgruppe annähernd die gleiche Anzahl Aufnahmen ausgewertet werden konnte. Expositionswerte, Einblendung, Verdrehung, Zentrierung, beseitigbare Fremdkörper und die Kollimation wurden vollständig geblindet und nach objektiv messbaren Kriterien ausgewertet. Anschließend wurden die Aufnahmen unabhängig voneinander von 3 Kinderradiologen nach zuvor festgelegten Kriterien bewertet.

Ergebnisse: Die Qualität der Aufnahmen lag deutlich unter dem Qualitätslevel, der von den Mitarbeitern der Kinderradiologie bei Routine Thoraxaufnahmen in der Abteilung Kinderradiologie erzielt wurde (Beiderwellen K. 2010, Ruppert S. 2010). Qualitätsunterschiede zwischen den 3 Berufsgruppen konnten nicht festgestellt werden. Lediglich die Anzahl erkennbarer Einblendungsränder nach Kollimation unterschied sich: bei kinderradiologischen MTRAs waren signifikant mehr Bildränder erkennbar als bei den anderen Berufsgruppen.

Schlussfolgerung: Durch die nachträgliche Kollimation digitaler Röntgenaufnahmen gelingt es, selbst zu weit aufgeblendete Aufnahmen bei intensivpflichtigen Kindern und Säuglingen so nachzubearbeiten, dass dosisrelevante Kriterien nicht mehr nachvollzogen werden können.