Rofo 2012; 184 - A10
DOI: 10.1055/s-0032-1326809

Lebereisenmessung mittels MRT für Patienten mit Thalassämie

D Klee 1, S Balzer 2, J Schaper 1, G Janßen 2
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinderradiologie, Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät
  • 2Klinik für Kinderonkologie, -hämatologie und klinische Immunologie, Universitätskinderklinik Düsseldorf, Düsseldorf

Einleitung: Für Patienten mit homozygoter ß-Thalassämie, ist die Eisenüberladung heute als die wichtigste lebensbegrenzende Nebenwirkung anzusehen. Die Diagnostik der Eisenüberladung ist Inhalt der „Leitlinie zur Behandlung der sekundären Eisenüberladung“. Neben der Messung des Serumferritinspiegels, der Leberbiopsie und der Lebersuszeptometrie ist die Lebereisenmessung durch die MRT-R2 (1/T2) basierte, standardisierte Untersuchung „Ferriscan“ (ResonanceHealth Ltd. Australia) eine Methode, die in Deutschland an einzelnen Zentren eingesetzt wird.

Methoden: 31 Patienten (1,4 Jahre bis 40 Jahre) wurden im Zeitraum von 12/07 bis 5/12 mittels MRT untersucht und es wurde ein Lebereisengehaltbestimmung durch die Methode der Firma Ferriscan mittels eines 1.5 T MRT (MagnetomAvanto, Siemens AG, Healthcare Sector, Erlangen, Germany) durchgeführt. Je nach Eintrittsdatum in die Studie wurden die Patienten bis zu dreimal in einem Abstand von ca. einem Jahr untersucht. Die zeitlich korrespondierenden Ferritinspiegel wurden bestimmt.

Ergebnisse: Die Bestimmung des Lebereisengehaltes mit der MRT-R2 (1/T2) basierten, standardisierten Untersuchungsmethode„Ferriscan“ funktionierte bei allen Patienten. Die Methode ist als robust einzuordnen. Die individuellen Veränderungen des Lebereisengehaltes im Vergleich zu den Serumferritinwerten bei Patienten unter Chelattherapie zeigen seitens der Serumferritinwerte deutliche Schwankungsbreiten.

Diskussion: Die Lebereisenmessung ist zur Überwachung der Chelattherapie besser geeignet als die Ferritinspiegel. Das nichtinvasive Verfahren mittels MRT ist auch bei jüngeren Kindern unter spezieller Fragestellung gut durchführbar und erlaubt für Patienten mit Leberfunktionsstörungen eine risikofreie Messung des Lebereisens.