Rofo 2012; 184 - A08
DOI: 10.1055/s-0032-1326807

Metachrones Teratom beider Ovarien bei einem 10-jährigen Mädchen

C Kunze 1, T Reiss 2, C Taege 3, G Klohs 4
  • 1Klinik für Diagnostische Radiologie, Universitätsklinikum Halle
  • 2Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Halle
  • 3Institut für Pathologie, Eisleben
  • 4Klinik für Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Halle

Ziel: Falldemonstration eines metachronen, histologisch gesicherten, reifen Teratoms beider Ovarien und Diskussion der Differenzialdiagnosen.

Kurzfassung: Wir berichten über ein 10-jähriges Mädchen, bei welchem unter dem Verdacht einer Appendizitis sonographisch ein ca. 6cm großer teils solider, teils zystischer Tumor des re. Ovars festgestellt wurde. Das MRT bestätigte den Verdacht auf ein Teratom. Es erfolgte die operative Entfernung des Tumors einschließlich des Ovars, welches vom Tumor aufgebraucht war. Bei der Operation erfolgte auch die Inspektion des gegenseitigen unauffälligen Ovars. In der folgenden Nachbeobachtung fiel nach über 2 Jahren im Lagebereich des linken Ovars eine kontinuierlich wachsende zystische Raumforderung mit einem echogenen kleinen Knoten im Randbereich auf. Im MRT zeigte sich erneut ein fetthaltiger Tumor, der vom linken Ovar ausging. Der Tumor konnte operativ unter Schonung des linken Ovars entfernt werden. Die histologische Aufarbeitung bestätigte wiederum ein reifes Teratom. Es werden die typischen klinischen und bildmorphologischen Merkmale eines Teratoms dargestellt sowie die Differenzialdiagnosen diskutiert mit Berücksichtigung der histologischen Sicherung.

Schlussfolgerung: Bei der Diagnose eines Teratoms des Ovars sollte in der Nachbeobachtung auch die primär unauffällige Gegenseite explizit untersucht werden, um ein metachrones Auftreten frühzeitig zu erfassen.