Rofo 2012; 184 - A06
DOI: 10.1055/s-0032-1326805

Intraabdominelle, extralobäre Lungensequestration mit kongenitaler zystisch-adenomatoider Malformation: Differenzialdiagnose einer suprarenalen Raumforderung beim Neugeborenen

B Schweiger 1, S Sirin 1, A Stein 2, B Hüning 2, A Köninger 3, N Wagner 3, ML Metzelder 4
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie
  • 2Abteilung für Neonatologie, Klinik für Kinderheilkunde I
  • 3Universitäts-Frauenklinik
  • 4Klinik für Allgemein-, Viszeral-, und Transplantationschirurgie, Sektion Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Essen

Bildgebung: Bei einem Neugeborenen der 38+6 SSW (Geburtsgewicht 3600g) wurde sonografisch bereits pränatal eine etwa 1,8×1,3×2,3cm Raumforderung subphrenisch im linken Oberbauch festgestellt, mit größeren und kleineren Zysten sowie homogen echogenen Anteilen, gut abgrenzbar bis auf einen Teil zur Nebenniere. Kernspintomografisch zeigten sich zystische sowie septierte, solide Anteile mit kräftiger Kontrastmittelanreicherung. Es fand sich kein zuführendes Gefäß.

Therapie und Histologie: Bei der endoskopischen Resektion war der Tumor überraschend am Hinterrand des linken Zwerchfells adhärent so dass dieses partiell mit reseziert und nach der Resektion des Tumors problemlos laparoskopisch rekonstruiert werden musste. Histopathologisch fanden sich Hohlräume mit hochprismatischem, teilweise zilientragendem Epithel mit teilweise bronchusartiger Anordnung und seromuzinösen Drüsen. Zusätzlich zeigte sich lockeres Bindegewebe mit darin versprengten quergestreiften Muskelfaserbündeln.

Ergebnis und Schlussfolgerung: Eine intraabdominelle, extralobäre Lungensequestration assoziiert mit zystisch adenomatoider Malformation ist auch ohne nachweisbares zuführendes Gefäß eine Differenzialdiagnose eines abdominalen Tumors beim Neugeborenen.