Rofo 2012; 184 - A03
DOI: 10.1055/s-0032-1326802

Initiale Thorax-CT bei Nephroblastom – eine klinisch-retrospektive Betrachtung der Nephroblastomstudie SIOP 2001/GPOH

JP Schenk 1, N Nourkami 2, SW Warman 3, R Furtwängler 2, N Graf 2
  • 1Pädiatrische Radiologie, Abt. DIR, Universitätsklinik Heidelberg
  • 2Abt. Pädiatrische Onkologie und Hämatologie, Universitätsklinik Homburg/Saar
  • 3Abt. Kinderchirurgie, Universitätsklinik Tübingen

Hintergrund: Das Nephroblastom ist der häufigste Nierentumor im Kindesalter, bei Metastasierung ist zumeist die Lunge betroffen. Initial ist nach Studienprotokoll eine Röntgenaufnahme des Thorax vorgesehen.

Ziel: Der zunehmende Einsatz der CT in der initialen Bildgebung soll demonstriert und anhand des klinischen Outcomes analysiert werden. Die Indikation zur initialen Thorax-CT soll kritisch bewertet werden.

Methodik: 983 Patienten von 2001–2012 wurden bezüglich initialer Thoraxbildgebung und Tumor-Stadium 4 ausgewertet. Statistisch wurden bezüglich OS und EFS Kaplan-Meier – Überlebensfunktionen ausgewertet.

Ergebnisse: 350 Patienten erhielten eine initiale Thorax-CT, davon hatten 152 Patienten Lungenfiliae. Signifikante Unterschiede in den Überlebensfunktionen konnten abhängig von Einzelmerkmal initiales Thorax-CT nicht gefunden werden. Jedoch zeigt die Analyse 71 Patienten in denen die Metastasen nur in der CT erkannt wurden.

Schlussfolgerung: Eine abschließende Beurteilung der Thorax-CT in der Initialphase kann bisher noch nicht gelingen, die Problematik lässt sich jedoch mit den demonstrierten Daten überhaupt erst wissenschaftlich erfassen. Zur abschließenden Bewertung der Thorax-CT inital müssen weitere Analysen auch mit größeren Fallzahlen erfolgen. Einzelfallentscheidungen der initialen Therapiephasen müssen miteinbezogen werden.