Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2012; 47(9): 521
DOI: 10.1055/s-0032-1325283
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Schattenseiten des Sommers

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Publication Date:
11 September 2012 (online)

Sommerzeit ist Urlaubszeit – und damit Reisezeit. Die letzten Wochenenden haben wieder Millionen von Menschen quälend lange Stunden auf Autobahnen und Bundesstraßen zugebracht. Ist alles gut gegangen, so sind die Urlauber mittlerweile wieder wohlbehalten zu Hause angekommen. Doch für einige finden die Reisepläne jedes Jahr ein abruptes Ende: Vergangenes Jahr kamen laut dem statistischen Bundesamt allein in den Sommermonaten Juni bis August insgesamt 1088 Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben.

Für einen großen Teil der Todesfälle in den ersten 24 h nach schweren Traumata ist eine unkontrollierbare massive Blutung mit begleitender schwerer Koagulopathie verantwortlich. Bei dieser sog. traumainduzierten Koagulopathie handelt es sich um ein eigenständiges multifaktorielles Krankheitsbild, das bereits Minuten nach schwerem Trauma einsetzt und den Krankheitsverlauf massiv beeinflusst. Eine frühzeitige Diagnose und rasche Therapie sind daher entscheidend für den Erfolg der Versorgung von Polytraumapatienten. In ihrem Beitrag ab S. 528 geben Guth und Kollegen einen Überblick über die Pathophysiologie sowie aktuelle Therapieempfehlungen.

Wer keinen Urlaub hat oder diesen zu Hause verbringt, der freut sich über laue Sommerabende auf dem Balkon oder im Garten. Und dabei darf oftmals eines nicht fehlen: der Holzkohlegrill. Dass es sich beim Grillen allerdings um kein ganz ungefährliches Hobby handelt, zeigen die jährlichen Verbrennungsstatisiken. So ereignen sich laut der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin durchschnittlich 4000 Grillunfälle pro Jahr in Deutschland. Viele von ihnen gehen glimpflich aus, einige der Opfer landen jedoch mit schwersten Verbrennungen in einem der deutschen Verbrennungszentren. Die Versorgung solcher Schwerstbrandverletzter ist Thema des Beitrags ab S. 542 von Dembinski und Kollegen. Darin beschreiben die Autoren die pathophysiologischen Grundlagen sowie die intensivmedizinische und chirurgische Therapie innerhalb der ersten 24 h.

Die ersten Stunden sind auch bei akuter kardiovaskulärer, pulmonaler oder anderweitiger Dekompensation entscheidend. Hier muss bereits präklinisch durch den Rettungsdienst eine zügige Therapie erfolgen. Handelt es sich bei dem Patienten jedoch um eine adipöse Person, so muss sich das Rettungsdienstpersonal nicht nur auf eine erschwerte Diagnostik und Therapie einstellen. Zusätzlich bereiten auch die Rettung und der Transport den Helfern Probleme und kosten wertvolle Zeit. Kruska und Kollegen erläutern in ihrem Beitrag ab S. 556, was bei der präklinischen Versorgung adipöser Patienten zu beachten ist und wie die Therapie unter den erschwerten Bedingungen optimiert werden kann.

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