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DOI: 10.1055/s-0032-1324975
Rezension
Publication History
Publication Date:
27 March 2013 (online)
Erster Eindruck
Bereits beim Durchblättern sticht ein klares didaktisches Konzept hervor, das sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht. Dies und die vielen praxisrelevanten Hinweise verdeutlichen, dass das Buch vor allem ein praktischer Begleiter für die präklinische Versorgung von Kindernotfällen sein soll.
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Übersichtlichkeit
Das Inhaltsverzeichnis lässt einen gut strukturierten Aufbau und eine sinnvolle Themeneinteilung erkennen. Jedem der elf Kapitel wird ein separates Inhaltsverzeichnis vorangestellt. Die wichtigsten Kindernotfälle werden, nach Hauptgruppen geordnet, in den Kapiteln „Neugeborenenmanagement“, „Das verletzte Kind“, „Kind mit Atemnot“, „Das bewusstseinsgetrübte Kind“, „Reanimation“ und „Besondere Problemsituationen“ vorgestellt. Cave-Einträge und Praxistipps sind blau unterlegt.
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Inhaltliche Beurteilung
Dieses Buch zeichnet sich vor allem durch den praktischen Bezug mit zahlreichen Tipps, einsatztaktischen Empfehlungen und realistischen Szenarien aus dem rettungsdienstlichen Alltag aus.
In der aktualisierten Auflage wurden die wesentlichen Inhalte der pädiatrischen lebensrettenden Maßnahmen gemäß der ERC-Leitlinien 2010 sowie die Philosophie etablierter, internationaler Notfallkurssysteme mit konsequenter Anwendung des ABCDE-Schemas und einer algorithmusbasierten Vorgehensweise integriert. Aber auch die im Notfalleinsatz ebenso wichtigen „non-technical skills“ (nicht technischen Fertigkeiten) werden ausführlich thematisiert, z. B. Kommunikation mit Kind und Eltern, Teamwork und Verhalten bei schwierigen Einsätzen wie Krisenintervention beim plötzlichem Kindstod oder Verdacht auf Kindesmisshandlung.
Im Kapitel „Spezielle Arbeitstechniken“ wird der hohe Stellenwert alternativer Applikationsformen wie der intraossäre Zugang und die intranasale Applikation von Notfallmedikamenten hervorgehoben und detailliert beschrieben. Auch die Vorteile der supraglottischen Atemwegshilfen Larynxtubus und Larynxmaske, v. a. für den in der Intubation von Kindern nicht routinierten Anwender, kommen deutlich zum Ausdruck.
Typischen Fallbeispielen wird ein eigenes Kapitel gewidmet, welches die strukturierte Vorgehensweise anhand von 6 Kasuistiken veranschaulicht.
Kritisch anzumerken ist, dass nach wie vor in der Kindernotfallmedizin weit verbreitete Dogmen, wie z. B. die Vermeidung gecuffter Tuben vor dem 8. Lebensjahr wieder aufgegriffen werden. Vereinzelt werden strittige Aussagen getroffen, die durch aktuelle Literatur nicht unterstützt werden können, wie der Verzicht auf Relaxanzien zur Notfallintubation [Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2012; 47: 232–237, Anästh Intensivmed 2007; 48: 88–93].
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Illustrationen
Dieses Buch enthält, obwohl fast ausschließlich nicht farbig, zahlreiche nicht minder aussagekräftige Illustrationen und Abbildungen sowie realistische Fotos, die einen hilfreichen Bezug zur Klinik geben. Aktuelle ERC-Algorithmen, Übersichtstabellen sowie nach Alter bzw. Gewicht adaptierte Dosierungs- und Größentabellen für Notfallmedikamente und -material sowie pädiatrisch relevante Normwerte stellen wichtige Merkhilfen dar.
Dieses Buch eignet sich in erster Linie als Leitfaden und kurzes Repetitorium für Rettungsdienstfachpersonal und angehende Notärzte. Den Autoren ist es gelungen, manche „alten Zöpfe“ abzuschneiden und aktuelle Handlungsempfehlungen in ihre 4. Auflage aufzunehmen. Diese dem Titel gerecht werdende, von erfahrenen Rettungsassistenten und Dozenten praxisnah vermittelte Übersicht mit überzeugendem didaktischem Konzept ist somit zu empfehlen.
Erster Eindruck + + + +
Übersichtlichkeit + + + + +
Inhalt + + + +
Illustration + + + +
Fazit + + + +
Dr. med. Marcus Nemeth, Hannover
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