Aufgrund der demografischen Entwicklung und wegen der zunehmenden Häufigkeit der primären
Hüftendoprothetik und steigender Lebensdauer nimmt zwangsläufig auch die Rate an Revisions-
und Wechseleingriffen zu. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts werden in Deutschland
jährlich etwa 18 000 Revisions- und Wechseleingriffe von Hüftendoprothesen durchgeführt.
Auf etwa jede 10. primäre Hüftendoprothese kommt somit ein Folgeeingriff.
Aseptische Implantatlockerung und Instabilität (Luxation) sind die häufigsten Gründe
für eine neuerliche Operation am Kunstgelenk. Je nach ursächlichem Problem kommen
für die Revisions- und Wechselendoprothetik implantaterhaltende Eingriffe, Operationen
mit isoliertem Austausch von Komponenten bis hin zum Teilprothesenwechsel oder ein
vollständiger Prothesenwechsel in Betracht.
In einem vorangehenden Beitrag im vorigen Heft ([Günther et al. 2012]) wurden die Prinzipien der diagnostischen Abklärung sowie unterschiedlicher Behandlungsprinzipien
bei typischen Problemen beschrieben, die einen Revisions- oder Wechseleingriff an
implantierten Hüftprothesen erforderlich machen können. Dieser Beitrag beschäftigt
sich mit den Operationstechniken zum erneuten Protheseneinbau mit Defektrekonstruktion
sowie Komplikationsmanagement und Nachbehandlung.