Pneumologie 2012; 66(08): 456
DOI: 10.1055/s-0032-1324654
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Forschung – Antirutsch-Implantate für die Luftröhre

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Publication Date:
08 August 2012 (online)

Ist die menschliche Luftröhre verengt, lindert oft nur noch ein operativer Eingriff die Atemnot: Ärzte dehnen die defekte Trachea mit einem Stent. Doch beim Einsetzen der Implantate kann es zu Komplikationen kommen: Zum einen besteht die Gefahr, dass die Stents verrutschen und dadurch einen teilweisen oder vollständigen Verschluss der Luftwege verursachen. Zum anderen ist es möglich, dass sich auf den Gitterröhren Bakterien ansiedeln, die beispielsweise eine Lungenentzündung auslösen können. Der Grund: Auf den Stents befinden sich keine barrierebildenden Atemwegszellen, wie sie üblicherweise im Atemwegstrakt vorhanden sind, um Krankheitserreger und inhalierte Stoffe wie Feinstaub abzuwehren. "Die Luftröhre hat eine wichtige Barrierefunktion. Zilien tragende Zellen und Becherzellen reinigen die Atemluft. Daher ist es so wichtig, dass diese Art von Zellen auf den Stents haften können, um so die Reinigungsfunktion des geschädigten Luftröhrenabschnitts aufrecht zu erhalten und gleichzeitig ein Einwachsen der Gitterröhrchen in das umgebende Trachea-Gewebe zu begünstigen", sagt Dr. Martina Hampel vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik in Stuttgart.