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DOI: 10.1055/s-0032-1324413
Die Indocyaningrün (ICG)- Angiografie zur Darstellung der Perfusion bei mikrovaskulären Transplantaten im Vergleich zum bildgebenden KM-CT/MRT oder zur Weichteilszinigrafie
Problemstellung: Bei ausgedehnten Gesichtsdefekten werden durch die kieferchirurgische Rekonstruktion eine suffiziente Anastomosierung der Transplantat- und Halsgefäße, um eine sofortige Transplantatdurchblutung und Revitalisierung zu ermöglichen, durch den Farbstoff Indocyaningrün sichtbar gemacht. Ziel der Untersuchungen ist es, mithilfe der Video- Fluoreszenz- Angiografie und Infrarot-PDE-Kamera den Durchblutungszustand und die Nekrosenflächen während der Operation und nach der Operation zu visualisieren, nachdem Indocyaningrün über die Vene injiziert wird. Gleichzeitig wurden bei 8 Patienten ein CT oder MRT und eine Weichteilszinigrafie durchgeführt.
Patienten und Methoden: Bei 4 Tumorpatienten und 4 Osteoradionekrosepatienten ist Indocyaningrün injiziert worden und nach der Anastomisierung des mikrovaskulär angeschlossenen Transplatates die Durchblutung überprüft und dargestellt worden. Auch ein Verlust des Transplantates durch Nekrose kann mit Indocyanin durch eine Laser- oder Infrarat- Kamera dargestellt werden. Auf der Intensivstation ist es möglich mit Indocyaningrün die Vitalität und Perfusion des Transplantates unmittelbar nach der Operation bei geringer Abdunkelung sichtbar zu machen. Im Vergleich dazu wurden eine aufwendige Weichteilszinigrafie oder ein CT/MRT durchgeführt.
Ergebnisse: Es wird anhand von Fallbeispielen eine Darstellung und Perfusion des Transplantates unmittelbar nach der Anastomosierung und postoperativ in Videos dargestellt. Eine Weichteil-Perfusionsszintigrafie oder ein CT oder MRT kann ein solches Verfahren am Patientenbett unmittelbar nach der Operation nicht ersetzen, jedoch bestätigen und unterstützen.
Schlussfolgerung: Neben dem CT, MRT und PET/CT und der Weichteilszintigrafie ist die ICG-Angiografie eine neue Methode, die Perfusion eines mikrovaskulären Transplantates während und nach der Operation bei Tumoren und Osteoradionekrosen zu unterstützen. Bei Verdacht auf Transplantatverlust bei klinischer Untersuchung des Lappens kann Indocyaningrün das Transplantat in seiner Perfusion darstellen und nachzuweisen ohne chirurgisch einzuschreiten.