Z Gastroenterol 2012; 50 - K354
DOI: 10.1055/s-0032-1324288

Lymphknotenkapseldurchbruch stellt beim Adenokarzinom des ösophagogastralen Übergangs AEG TYP II und III einen unabhängigen Prognosefaktor dar

A Urbanski 1, U Drebber 2, R Metzger 1, E Bollschweiler 1, AH Hölscher 1, SP Mönig 1
  • 1Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Germany
  • 2Uniklinik Köln, Institut für Pathologie, Köln, Germany

Einleitung: Der Befall von Lymphknoten ist einer der bedeutensten Prognosefaktoren für das Adenokarzinom des ösophagogastralen Übergangs. Die aktuelle UICC pN- Klassifikation basiert auf der Anzahl von Lymphknotenmetastasen und berücksichtigt hierbei nicht die Eigenschaften der betroffenen Lymphknoten selber.

Ziele: Das Ziel dieser Studie ist die prognostische Wertigkeit eines Kapseldurchbruchs des Lymphknotens zu betrachten und auf Korrelationen mit klinisch-pathologischen Parametern zu untersuchen.

Methodik: Im Rahmen der Studie wurden die Gewebeproben von 92 Patienten untersucht, die aufgrund eines Adenokarzinoms des ösophagogastralen Übergangs, AEG Typ II und Typ III, eine transhiatal erweiterte D2-Gastrektomie erhalten haben. Es wurde die Anzahl der resezierten Lymphknoten, die Anzahl der Lymphknotenmetastasen sowie die Anzahl der Lymphknotenmetastasen mit einem Kapseldurchbruch bestimmt. Der Kapseldurchbruch wurde durch eine Infiltration des extrakapsulären Gewebes des Lymphknotens mit Tumorzellen definiert.

Ergebnis: 63 (68,5%) der Patienten hatte Lymphknotenmetastasen. In 43 (46,7%) der Fälle wurde eine Infiltration des extrakapsulären Gewebes festgestellt. Eine extrakapsuläre Tumorinfiltration korrelierte signifikant mit einem größeren pN-Stadium, größeren pM-Stadium und höheren Stadium in der UICC-Klassifikation. Die Untersuchung des Überlebens der Patienten mittels des Kaplan-Meier log-rank Tests zeigte einen signifikanten Zusammenhang zwischen der extrakapsulären Tumorinfiltration und einer schlechteren Prognose (p=0,017).

Schlussfolgerung: Eine extrakapsuläre Tumorinfiltration steht in Zusammenhang mit einen fortgeschrittenem Tumorstadium und ist ein negativer Prognosefaktor für das Adenokarzinom des ösophagogastralen Übergangs. Dies sollte in zukünftigen Klassifikationen für das Magenkarzinom berücksichtigt werden.