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DOI: 10.1055/s-0032-1324261
Refluxassoziierte Mukosaschäden im Restösophagus nach en-bloc Ösophagektomie bei Patienten mit Adenokarzinom häufiger als Patienten mit Plattenepithelkarzinom des Ösophagus
Einleitung: Nach en-bloc Ösophagektomie mit Magenhochzug und intrathorakaler Anastomose wurden Schäden der Mukosa im Restösophagus wie Ösophagitis und intestinale Metaplasie schon beschrieben. Jedoch ist die Progression von normalem Plattenepithel über Ösophagitis zu intestinaler Metaplasie im Restösophagus weitgehend unbekannt und kann möglicherweise als Modell für die refluxassoziierte Tumorentstehung dienen. In dieser Studie haben wir untersucht, ob Mukosaschäden häufiger bei Patienten mit Adenokarzinom im Vergleich zum Plattenepithelkarzinom auftreten.
Methode: Wir evaluierten unsere prospektiv erhobene Ösophagektomie-Datenbank in Bezug auf alle Patienten nach en-bloc Ösophagektomie und Magenhochzug mit intrathorakaler Anastomose. Eingeschlossen wurden alle Patienten, die sich in einem Zeitraum von 4 Monaten zur regulären Tumornachsorge in unserer Poliklinik vorstellten. Das Studienkollektiv umfasste 78 Patienten (63Männer). Das mediane Follow-up lag bei 45 Monaten. 54 Patienten hatte ein Adeno- und 24 ein Plattenepithelkarzinom des Ösophagus.
Ergebnisse: Fast das gesamte Studienkollektiv erhielt eine Dauertherapie mit Protonenpumpeninhibitoren (94%). Trotzdem beklagten noch 32% der Patienten Refluxsymptome wie Regurgitation und ein brennendes Gefühl im Hals. Hierbei ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen Patienten mit Adenokarzinom (31%) und Plattenepithelkarzinom (33%). Endoskopisch wurden Mukosaschäden bei 31 Patienten mit Adenokarzinom (57%), aber nur bei 6 Patienten mit Plattenepithelkarzinom (25%, p=0,01) nachgewiesen. Histopathologisch konnten Inflammation bzw. intestinale Metaplasie bei 27 Patienten mit Adenokarzinom (50%) und bei 5 Patienten mit Plattenepithelkarzinom (21%) verifiziert werden (p=0,02).
Diskussion: Wir konnten zeigen, dass Patienten nach en-bloc Ösophagektomie trotz Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren makroskopische und mikroskopische Auffälligkeiten im Restösophagus entwickeln. Dabei sind Patienten mit Adenokarzinoms signifikant häufiger von refluxassoziierten Mukosaschäden im Restösophagus betroffen, obwohl die Rekonstruktion in allen Fällen gleich durchgeführt wurde.