Einleitung: Die konservative Therapie einer Rektumstumpfinsuffizienz nach einer Hartmann-Operation
(OP) ist eine Therapiemöglichkeit bei Patienten ohne generalisierte Peritonitis. Diese
Untersuchung beschreibt das endoskopische Vorgehen zur Behandlung von Rektumstumpf-insuffizienzen
bei diesen Patienten durch einen Vakuum-assistierten Verschluss (VAC).
Ziele: Gegenstand dieser neuen Methode ist die endoskopische Platzierung eines Schwammes
mit angelegtem Vakuum in der Insuffizienzhöhle oder im oberen Rektumstumpf mittels
eines Einführungs-instrumentariums.
Methode: Diese Methode wurde bei 13 Patienten mit postoperativer Rektumstumpfinsuffizienz
nach Hartmann-Operation angewendet. Der VAC wurde durchschnittlich nach 5,68 Tagen
gewechselt. Die Insuffizienzhöhe lag durchschnittlich bei 12cm ab Linea ano cutanea.
Bei 4 Patienten lag die Stumpfinsuffizienz <8cm, bei 9 Patienten war sie <8cm lokalisiert.
Die peritoneale Umschlagsfalte liegt meist bei ca. 8cm ab ano. Das Durchschnittsalter
der Patienten lag bei 68,5 Jahre.
Ergebnis: 13 Patienten mit einer Rektumstumpfinsuffizienz nach Hartmann-Operation wurden ab
dem 10,5. Tag±8 mit der endoskopischen Vakuum-therapie behandelt. Insgesamt erfolgte
die VAC-Behandlung über 18 Tage (9–47). Es waren pro Patient 4,71 Endoskopien notwendig.
Der VAC wurde durchschnittlich alle 5,68 Tage gewechselt. Bei allen 13 Patienten kam
es zur definitiven Ausheilung der Rektumstumpfinsuffizienz unter VAC-Therapie.
Schlussfolgerung: Der Endoskopische Vakuum-assistierter Verschluss (VAC) ist eine neue Therapieform
zur Behandlung von Rektumstumpfinsuffizienzen nach Hartmann-OP zur effektiven Kontrolle
eines septischen Herdes. Die Therapie ist auch bei Patienten möglich, bei denen die
Stumpfinsuffizienz oberhalb der peritonealen Umschlagsfalte liegt, da oft eine Abkapselung
zur freien Bauchhöhle besteht. Weitere Studien müssen zeigen, ob die Mortalitätsrate
durch diese Methode bei Patienten mit Rektumstumpfinsuffizienzen reduziert werden
kann.