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DOI: 10.1055/s-0032-1324197
Endoskopische Submukosadissektion „Made in Germany“ – erste Erfahrungen mit dem „Endo Dissektor“
Einleitung: Die endoskopische Submukosadissektion (ESD) ist ein in Japan entwickeltes Verfahren zur en-bloc Resektion auch größerer neoplastischer Läsionen. Das Verfahren erfordert jedoch einen hohen Zeitaufwand, ist technisch anspruchsvoll und erscheint daher verbesserungsbedürftig.
Ziel: Evaluation eines Prototypen (Endo-Dissektor Modell München) zur endoskopischen Submukosadissektion.
Methodik: Basierend auf einer flexiblen Zange wurde ein Instrument (Abb.) entwickelt und im explantierten Schweinemagen sowie am lebenden Schwein (n=4) evaluiert. Nach Markierung einer artefiziellen Läsion erfolgte nach Anhebung der Mukosa durch Injektion von NaCl in die Submukosa eine ESD. Hierbei erfolgte zunächst eine Inzission der Mukosa um die Läsion mittels Haken bei geschlossenen Branchen. Die Dissektion der Submukosa efolgte durch Greifen submukosaler Fasern mit beiden Branchen, nach Zangenschluss Elevation des Gewebes von der Muscularis und stufenweise Abtragung durch Applikation von Schneidestrom oder Mischstrom. Etwaige Blutungen konnten ohne Instrumentwechsel mittels Applikation von Koagulationsstrom nach Greifen des Gefäßes gestillt werden.
Ergebnis: Die Durchführung einer ESD mit dem Endo-Dissektor war in allen Fällen möglich. Blutungen konnten zuverlässlich gestillt werden. In allen Fällen konnten die einzelnen Arbeitsschritte ohne Instrumentwechsel durchgeführt werden. Die Dauer des Gesamteingriffs betrug hierbei 15–60 Minuten.
Schlussfolgerung: Der Endo-Dissektor ist ein hilfreiches Instrument zur raschen Durchführung einer endoskopischen Submukosadissektion. Als Hauptvorteil erscheint hierbei, dass die einzelnen Arbeitsschritte mit nur einem Instrument durchgeführt werden können. Weitere Indikationen (Zenkermyotomie, Abtragung großer gestielter Polypen, ...) erscheinen sinnvoll.

Abb.1: Endo-Dissektor mit geschlossenen/offenen Branchen
Förderung: DFG-Forschergruppe FOR1321; Karlstorz, Tuttlingen.