Einleitung: Der Zeitpunkt zur Indikationsstellung zu einer operativen Therapie bei Patienten
mit einer Passagestörung im Bereich des Dünndarmes wird kontrovers diskutiert. Aufgrund
einer häufigen spontanen Rückbildung der Passagestörung unter konservativen Maßnahmen
kann einerseits so eine Operation vermieden werden, andererseits besteht bei Versagen
der konservativen Therapie die Gefahr einer zwischenzeitlichen irreversiblen Schädigung
eines Darmabschnittes.
Patienten: Im Zeitraum von Juni 2008 bis Mai 2011 wurden in unserer Klinik 134 Patienten mit
einer Passagestörung im Bereich des Dünndarmes behandelt. Das Durchschnittsalter betrug
61,8±17,3 (Mittelwert±Standardabweichung, Spannbreite 18–89) Jahre. Von diesen waren
61 weiblichen und 73männlichen Geschlechtes.
Ergebnisse: Bei 65 Patienten (48,5%) wurde aufgrund einer ausgeprägten Klinik primär eine Operation
durchgeführt. Eine Dünndarmsegmentresektion musste bei 25 (38,5%) dieser Patienten
erfolgen. Von den 69 zunächst konservativ behandelten Patienten wurde bei 13 (18,8%)
sekundär eine Operation erforderlich mit einer Resektionsquote von 38,4%. Insgesamt
56 aller Patienten (41,8%) konnten erfolgreich konservativ behandelt werden.
Zusammenfassung: Etwa die Hälfte der Patienten mit einer Passagestörung im Bereich des Dünndarmes
musste primär operiert werden, während von der primär konservativ behandelten Hälfte
lediglich ein Fünftel sekundär operiert werden musste. Dabei war der Anteil der erforderlichen
Dünndarmresektionen in beiden operierten Patientengruppen jedoch gleich hoch.