Die endoskopische Anlage einer perkutanen gastralen Ernährungssonde (PEG) mittels
Diaphanoskopie ist ein Standardeingriff und hat das chir. Vorgehen weitestgehend ersetzt.
Auch bei schwierigen endoskopischen Interventionen an den Gallenwegen – besonders
an biliodigestiven Anastomosen – kann die Diaphanoskopie ein wertvolles Hilfsmittel
sein.
Kasuistik: Vorstellung eines ikterischen Patienten mit einer fieberhaften Cholangitis bei Z.n.
Whippleoperation bei chronischer Pankreatitis vor 4 Monaten. Endoskopisch wird die
biliodigestive Anastomose erreicht, es zeigt sich ein kompletter, narbiger Verschluss
mit biliärer Abflussstöung. Eine endosk. Sondierung der Gallenwege ist nicht möglich.
Anlage einer PTCD und nach passagerer perkutaner Galleableitung erfolgt im Sinne eines
Rendevouzverfahren ein perkutane Cholangioskopie und gleichzeitig eine Intestinoskopie.
Intraluminal ist eine deutliche DIAPHANOSKOPIE (Cholangioskoplicht) im Zentrum der
Narbenplatte zu sehen und es wird dann eine endoskopisch-intraluminale Inzision mit
dem Stichpapillotom in Richtung der Diaphanoskopie (Cholangioskop) durchgeführt. Nach
endoskopischer Präparation erfolgreiche Sondierung und Wiedereröffnung der biliodigestiven
Anastomose, dann Ballondilatation und passagere Stentversorgung mit abschließend gutem
Galleabfluss.
Abb.1: Rendevouz bei biliodigest. Anastomosenverschluss
Narbige biliodigestive Anastomosenstenosen kommen als relativ häufige Komplikation
nach u.a. Pankreaseingriffen vor. Zeigt sich ein kompletter Verschluss der Anastomose
und ist eine endoskopische Sondierung/Dilatation nicht möglich, kann mittels Diaphanoskopie/Cholangioskopie
im Rendevouzverfahren der Gallengang eindeutig identifiziert und ohne Perforationsgefahr
mit dem Stichpapillotom inzidiert und intubiert werden und es gelingt eine erfolgreiche
Wiedereröffnung der Anastomose.
Gastroenterologische Probleme in der Palliativmedizin
Donnerstag, 20. September 2012/08:30–10:00/Saal 8