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DOI: 10.1055/s-0032-1323864
Zystische Pankreasraumforderungen – in case of doubt always take it out?
Einleitung: Die sichere Zuordnung einer zystischen Pankreasraumforderung zu den serösen oder muzinösen Läsionen bleibt oft schwierig. Insbesondere bei Patienten mit kleineren zystischen Läsionen (≤3cm) stellt dann die Entscheidung für ein optimales individuelles Therapiekonzept auch angesichts fehlender valider Langzeit-Daten zur natürlichen Entwicklung dieser Läsionen eine große Herausforderung dar.
Ziel: Evaluation der angewendeten Entscheidungskriterien nach EUS mit FNA für die Behandlungsstrategie (Surveillance oder Operation) bei Patienten mit einer zystischen Raumforderungen des Pankreas.
Methodik: Retrospektive diagnostische single-center Kohortenstudie. Eingeschlossen wurden diejenigen Patienten, die im Rahmen der Abklärung einer zystischen Pankreasraumforderung (muzinös oder serös) endosonografiert und punktiert wurden. Follow-up Daten wurden anhand von weiteren EUS-Untersuchungen oder etwaigen, zwischenzeitlich durchgeführten Operationen ermittelt.
Ergebnis: 99 Patienten erfüllten die Einschlusskriterien. 23 Patienten wiesen eine zystische Läsion mit einer Größe >3cm auf, 76 Patienten eine zystische Raumforderung ≤3cm. Innerhalb dieser Subgruppe wurden 7 Patienten nach der Erstuntersuchung aufgrund eines auffälligen EUS-Befundes oder erhöhten CEA-Werts operiert; hierbei bestätigte sich in 5 Fällen die Verdachtsdiagnose IPMN (mit Übergang in ein Karzinom in 2 Fällen), bei einer Patientin zeigte sich ein serös-mikrozystisches Adenom mit PanIN-IA bzw. eine Retentionszyste. Bei 69 Patienten entschloss man sich primär zu einer Verlaufskontrolle. Die mittlere Beobachtungsdauer dieser Patienten betrug 18,5 Monate (±13,9). Die Indikation zur Operation wurde im Verlauf bei 9 Patienten gestellt. Hier wurde in 8 Fällen eine IPMN bestätigt; ein Patient, der bei einem CEA von 338ng/ml und B-Symptomatik operiert worden war, litt an einer Autoimmunpankreatitis mit dilatierten Hauptgang.
Schlussfolgerung: Die EUS-Verlaufskontrolle einschließlich Punktion bei zystischen Pankreasraumforderungen kleiner 3cm erscheint sicher und zuverlässig. Eine Operation sollte nur bei entsprechenden Kriterien (erhöhter CEA-Wert im Aspirat, Knoten im EUS, Größenzunahme) durchgeführt werden.
Der zystische Pankreasbefund: Differenzialdiagnose und Management
Donnerstag, 20. September 2012/15:00–16:30/Saal 4