Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A256
DOI: 10.1055/s-0032-1323419

Health Technology Assessment zu Therapie und Pflege bei Demenzerkrankungen im Ländervergleich – ein internationaler Overview

CB Pierl 1
  • 1DAHTA@DIMDI, Köln

Hintergrund: Versorgung soll patientengerecht, ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein sowie den medizinisch-technischen Fortschritt berücksichtigen. Zur Umsetzung dieses Anspruches braucht die Gesundheitspolitik multidisziplinäre wissenschaftliche Expertisen auf Grundlage von aktuellem Wissen. Health Technology Assessments (HTA) ist ein wissenschaftliches Verfahren im Kontext von Public Health zur Bewertung von Technologien und Maßnahmen in der Prävention, Diagnostik und Therapie von Erkrankungen.

Ein zentrales Gesundheitsthema in westlichen Industrienationen ist die mit einer alternden Bevölkerung einhergehende Zunahme an Demenz erkrankter Menschen. Bezogen auf dieses Gesundheitsthema großer und zunehmender Bedeutung soll die Versorgungslage auf Grundlage von HTAs im Ländervergleich evaluiert und die HTA-Methodik vergleichend diskutiert werden.

Methoden: Es wird ein HTA-Bewertungstool entwickelt, das mögliche Items von HTAs umfassend abfragt. In einer aktuellen Datenbankrecherche (Juli 2012) wird in nationalen und internationalen Datenbanken (DAHTA, EUNETHTA, INAHTA) nach HTA-Projekten mit Bezug zu Therapie und Pflege bei Demenzerkrankungen recherchiert. Die Suche wird auf Deutsch und Englisch mit entsprechenden Strings durchgeführt. Mit Hilfe des entwickelten Bewertungstools wird die HTA-Methodik nach Ländern standardisiert untersucht und evaluiert.

Ergebnisse: Es wird ein Overview von HTAs zu Therapie und Pflege von Demenzerkrankungen im Ländervergleich nach Publikationsjahr, Land, medikamentöse/nichtmedikamentöse Verfahren erstellt. Die Ergebnisse und Empfehlungen der HTAs werden vor dem Hintergrund der methodischen Unterschiede und Gemeinsamkeiten diskutiert.

Schlussfolgerung: Die HTA-Methodik variiert national und international, je nach Gesundheitssystem und Fragestellung. Eine Bearbeitung von HTA-Fragestellungen auf internationale Ebene ist schwierig; sie bedarf der kooperativen methodischen Konsentierung unter Berücksichtigung der Systemspezifika.