Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A251
DOI: 10.1055/s-0032-1323414

Bedeutung von COPD für das Österreichische Gesundheitssystem

N Pfeffer 1, I Schiller-Frühwirt 1, P Filzmoser 2, H Gothe 3, G Endel 1, A Stefan 1
  • 1Hauptverband der österreichischen SV-Träger, Wien, Österreich
  • 2Technische Universität Wien, Wien, Österreich
  • 3UMIT - Department of Public Health & HTA, Hall in Tirol, Österreich

Hintergrund: COPD zählt zu den non communicable diseases (NCDs), welche entsprechend dem Beschluss der UNO vom 19. September 2011 von Gesundheitssystemen weltweit als Priorität für gemeinsame Interventionen gesehen werden. Die österreichische Sozialversicherung untersucht und verwendet die existierenden Routinedaten des Gesundheitssystems im Sinne der Versorgungsforschung für unterschiedliche Zwecke. Für die COPD steht die Entwicklung einer Methodik für die einfache und kostengünstige Beobachtung der Versorgung und Epidemiologie dieser Erkrankung im Zentrum. Wie auch bei anderen Krankheitsbildern soll aus den Medikamentenabrechnungsdaten, den Abrechnungsdaten der ambulanten Versorgung und den Abrechnungsdaten der Krankenanstalten die Versorgungsrealität ermittelt und Handlungsbedarf für die Zukunft abgeleitet werden. Dies entspricht der Zielsetzung der WHO, ein Überwachungs- und Monitoring- System für diese Erkrankungen aufzubauen.

Methoden: In der „NCD_draft_political_declaration“ wird unter Punkt 53 der IT-Einsatz für Überwachung und Forschung als Zielgenannt. Die Abrechnungsdaten der österreichischen Krankenversicherungen der Jahre 2006 und 2007 wurden zu Zwecken der Versorgungsforschung in anonymisierter Form in eine gemeinsame Datenbank zusammengeführt. Epidemiologische Methoden für die Verwendung dieser Routinedaten wurden zu Vergleichszwecken in der Literatur aufgesucht und für verschiedene Fragestellungen adaptiert und fortentwickelt. Die Erkenntnisse werden mit den Ergebnissen von anderen Vorgangsweisen verglichen.

Ergebnisse: Der Vergleich des vom Hauptverband erarbeiteten Ansatzes mit andernorts praktizierten epidemiologischen Zugangswegen ergibt, dass medikamentös behandelte Patienten unter Verwendung der entwickelten statistischen Methoden als wahrscheinlich an COPD erkrankt erkannt werden. Die Vorgehensweise erscheint gut geeignet, die Anforderungen an ein auf Daten aus der Versorgungsrealität aufbauendes Monitoring-System für COPD zu erfüllen.