Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A173
DOI: 10.1055/s-0032-1323336

Ziel und Wege betrieblicher Prävention aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin

R Kleinow 1
  • 1TAO-Institut GbR, Neubrandenburg

Ziel von Prävention im Allgemeinen ist die Erhaltung und Verbesserung von Lebensqualität, Mobilität und Leistungsfähigkeit möglichst bis ins hohe Alter sowie die Einsparung vermeidbarer Kosten. Verantwortlich ist jeder Einzelne und die Gesellschaft. Das Ziel von Betrieblicher Prävention ist es, steigende Gesundheit der Mitarbeiter im Arbeitsablauf finanziell nutzbar zu machen. Die Traditionelle Chinesische Medizin ist ein Konzept, das eine genaue Vorstellung von und ein Gefühl für Gesundheit liefert. Zudem zeigt sie einen Weg zu diesem Zustand. Sie schildert eine Ursache-Wirkungskette vom Verhalten des Individuums zu seinem Gesundheitszustand. Die TCM überträgt diese Wirkungskette auf alle Lebensbereiche, wie Ernährung, Einrichtung, Verhalten am Arbeitsplatz bis zum Verhalten in den Jahreszeiten. Der Prozess zur Gesundheit kann auf Unternehmen analog übertragen werden, sodass der Nutzen von Betrieblicher Prävention nicht nur dem Mitarbeiter, sondern auch dem Unternehmen als übergeordnetes organisches Gebilde zu Gute kommt.

Gesundheitsverhalten ist etwas sehr Individuelles und kann nur in Selbstverantwortung erreicht werden. Scheinbar liegt dies also außerhalb des Einflussbereiches des Arbeitgebers. Es gibt jedoch Umstände, die zeigen, dass der Arbeitnehmer in diesem Einflussbereich durchaus Führung wünscht. Zum Einen ist Gesundheit ein wirtschaftlicher Wachstumsmarkt. Der Arbeitnehmer als Konsument gibt sein Geld für Gesundheitsleistungen aus. Er wünscht kompetente Führung durch den Angebotsmarkt. Dies kann auch ein Arbeitgeber sein. Zum Anderen ergibt sich aus der Verpflichtung des Unternehmens im Krankheitsfall Sozialleistungen zu erbringen, ein Recht gesundheitsbewusstes Verhalten vom Arbeitnehmer einzufordern. Von Pflichtteilnahme an regelmäßigen Gesundheitscoachings bis zu Bonuszahlungen bei langfristiger Gesundheit gibt es Möglichkeiten, das Unternehmensziel "Gesundheit als Priorität" in den Köpfen der Mitarbeiter präsent zu halten.

Literatur: AOK Bundesverband (2005) "Wirtschaftlicher Nutzen Betrieblicher Gesundheitsförderung aus Sicht von Unternehmen"; Dokumentation einer Befragung Autoren: Dr. Gudrun Eberle, Roland Kraemer, Patricia Lück

Glaeske G, Francke R, Kirschner K et al. (2003) "Prävention und Gesundheitsförderung stärken und ausbauen. Diskussionspapier"; Friedrich-Ebert-Stiftung; Bonn

Hurrelmann K, Klotz T, Haisch J (Hrsg.) (2004) "Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung"; Huber, Bern, Göttingen, Toronto, Seattle

Maar, Dr. Christa und Fricker, Rolf (2011) "Vorteil Vorsorge - Die Rolle der betrieblichen Gesundheitsvorsorge für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland"; Studie der Felix Burda Stiftung und der BOOZ & Company

Maciocia, Giovanni (1994) "Die Grundlagen der Chinesischen Medizin"; Verlag für ganzheitliche Medizin; ISBN 3-927344-07-9

Meng, Alexander (2011) "TCM in Prävention und Therapie"; ISBN-10: 3851759435

Meyer, Jörn-Axel/Tirpitz, Alexander (2008) "Betriebliches Gesundheitsmanagement in KMU – Widerstände und deren Überwindung"; Lohmar; ISBN 978-3-89936-737-9

Nichtraucherschutzgesetz Mecklenburg-Vorpommern (NichtRSchutzG M-V) vom 12. Juli 2007 und Gesetz zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens (EGBNichtrSchG) 2007

Specke, Helmut K. (2005) "Der Gesundheitsmarkt in Deutschland"; Verlag Hans Huber 3. Aufl; Bern; ISBN 3-456-84143-4

Statistischen Bundesamt (2010) "Statistisches Jahrbuch 2010 für die Bundesrepublik Deutschland"; Wiesbaden

Thornton EW, Sykes KS, Tang WK. (2004) "Health benefits of Tai Chi exercise: improved balance and blood pressure in middle-aged women"; Health Promot Int. 2004 Mar;19(1):33-8. PMID: 14976170 [PubMed - indexed for MEDLINE]

Ulmer, Gerd (2002) "Stellenbeschreibungen als Führungsinstrument"; Verlag Ueberreuter Wirt.,F.; ISBN-10: 3706407639

Weinreich, Ingo/ Weigl, Christian (2011) "Unternehmensratgeber betriebliches Gesundheitsschutzmanagement: Grundlagen - Methoden - personelle Kompetenzen"; Erich Schmidt Verlag; Berlin; ISBN 978-3503130573