Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A75
DOI: 10.1055/s-0032-1323238

Statistische Trennung von COPD und Asthma anhand von Medikamentendaten

P Filzmoser 1, C Mert 1, A Stefan 2, G Endel 2, N Pfeffer 2, I Schiller-Frühwirt 2
  • 1Technische Universität Wien, Wien, Österreich
  • 2Hauptverband der österreichischen SV-Träger, Wien, Österreich

Hintergrund: COPD und Asthma sind bezüglich der Medikation sehr ähnlich, was eine Identifikation von COPD-Kranken in Sozialversicherungsdaten anhand von Arzneimittelverordnungen schwierig macht. Hier werden zur Isolation von COPD die Medikation und die Anzahl der Verordnungen sowie bestimmte Personendaten verwendet.

Methodik: Aus einer umfangreichen Datenbasis mit den Abrechnungsdaten sämtlicher Krankenversicherungsträger für die Jahre 2006/2007 werden bestimmte ATC-Kodes betrachtet, die typisch für Asthma bzw. COPD sind. Weiters sind aus den Krankenhaus-Daten Informationen über die Diagnosen Asthma bzw. COPD verfügbar. Mit diesen Informationen werden Hitlisten erstellt, die die häufigsten Kombinationen der betrachteten ATC-Kodes für Asthma bzw. COPD angeben.

Ergebnisse: Eine Altersunterteilung bei 40 Jahren stellt sich bei dem gewählten Vorgehen als wesentlich heraus. Für Personen älter als 40 Jahre kann schließlich ein Grenzwert für die Anzahl der verordneten COPD-typischen Medikamente gefunden werden, der mit hoher Wahrscheinlichkeit COPD-Patienten isoliert.

Diskussion und Schlussfolgerung: Es konnten typische Medikamentenkombinationen für COPD gefunden werden, deren Summe an Verordnungen eine Isolation von COPD erlaubt: Liegt diese Summe im Jahreszeitraum über 10, so ist dies ein starkes Indiz für das Vorliegen einer COPD. In Österreich würde man damit 40.000 Personen als COPD-Patienten ausweisen.