Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A63
DOI: 10.1055/s-0032-1323226

Bewertete Leistungsbündel zur Abgeltung von Krankheitsepisoden im extramuralen Bereich

A Eisl 1, N Pfeffer 2, G Endel 2, P Filzmoser 3, R Jung 2, C Mert 3
  • 1Wirtschaftsuniversität Wien, Wien, Österreich
  • 2Hauptverband der österreichischen SV-Träger, Wien, Österreich
  • 3Technische Universität Wien, Wien, Österreich

Hintergrund: In dem gegenständlichen Forschungsprojekt wurden – in Anlehnung an die Vorgehensweise bei DRG-Systemen–Methoden entwickelt, um typische Leistungsbündel und Kosten ausgewählter chronischer Erkrankungen für den ambulanten Bereich zu identifizieren.

Methoden: Wir verwenden lineare robuste Regression um jene Leistungen zu erhalten, die in einem signifikanten Zusammenhang zu einer bestimmten Erkrankungen stehen. Die entsprechenden ICD9-Diagnosen wurden in einem Vorprojekt aus ATC-Codes ermittelt (in Österreich gibt es keine umfassende Diagnosekodierung im niedergelassenen Bereich). Die Datenbasis umfasst die Abrechnungsdaten sämtlicher Krankenversicherungsträger für die Jahre 2006/2007. Wir definieren eine Episode als Quartal (Abrechnungszeitraum) und bewerten die Leistungen eines Krankheitsbildes mit den tatsächlich ausbezahlten Tarifen je Leistung. Wir erhalten somit die Kosten, die aus Sicht der Sozialversicherung typischerweise für eine Episode der Erkrankung anfallen. Um die Aussagekraft der ermittelten durchschnittlichen Kosten zu verbessern (ökonomische Homogenität der gebildeten Gruppen) werden in der Folge Kriterien für die weitere Unterteilung der Gruppen je Krankheitsbild identifiziert (Splitkriterien). Zulässige Kriterien sind Alter und Geschlecht. Die Homogenität der Gruppen wird dabei primär anhand einer robusten Version des Variationskoeffizienten v (definiert als Interquartilsabstand / Median) beurteilt.

Ergebnisse: Wir erhielten typische Leistungsbündel für eine Reihe chronischer Erkrankungen und in weiterer Folge die damit typischerweise in Zusammenhang stehenden Kosten der Versorgung durch niedergelassene Ärzte (Institute). Weiters konnten wir Splitkriterien identifizieren, die zu einer weiteren Unterteilung der Gruppen je Krankheitsbild und somit zu einer verbesserten Aussagekraft der errechneten Mittelwerte führen.

Literatur:

Filzmoser et al. (2009): ATC – ICD: Determination of the reliability for predicting the ICD code from the ATC code, http://www.hauptverband.at/mediaDB/665967_EBM_Bericht_ATC%20-%20ICD_2009.pdf, Zugriff am 14.5.2012

Pfeffer N., Eisl A., Endel F., Endel G., Filzmoser P., Scholler C., Weisser A. (2011): Diagnoses-related procedure bundles in outpatient care – an approach using secondary data, http://www.hauptverband.at/mediaDB/811521_iHEA_2011_Toronto.pdf, Zugriff am 14.5.2012