Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A56
DOI: 10.1055/s-0032-1323219

PROMOVAX – Förderung von Impfungen in der Migrantenbevölkerung in Europa – PROMOVAX – Promote Vaccinations among Migrant Populations in Europe

U Dietrich 1, C Hillger 1 W Kirch 2, PROMOVAX-Projektteam
  • 1Forschungsverbund Public Health Sachsen, Dresden, Deutschland
  • 2Institut für Klinische Pharmakologie, TU Dresden, Dresden

Das Erreichen der verschiedenen in Europa lebenden Migrantengruppen spielt eine wichtige Rolle bei der Kontrolle von durch Impfung vermeidbaren Krankheiten in der Europäischen Region. Die ansteigende Zahl der Migrationen nach und innerhalb Europas stellt das Europäische Gesundheitssystem vor neue Probleme, da der Großteil der bestehenden Gesundheitsleistungen für die einheimische europäische Bevölkerung entwickelt wurde und dieser oft nicht an die Bedürfnisse von Migranten angepasst ist. Das PROMOVAX Projektteam unter der Leitung des griechischen Institutes Prolepsis besteht aus 11 Partnern aus 8 Ländern und wird durch 12 Kooperationspartner aus 11 Ländern unterstützt. Das Hauptziel des Projekts besteht darin, Impfungen in der europäischen Migrantenbevölkerung zu fördern, sowie einen Beitrag zur Beseitigung der durch Impfung vermeidbaren Krankheiten in der EU und zur Reduzierung der sozialen Ungleichheiten im Gesundheitsbereich zu leisten. Das vorliegende dreijährige Projekt (05/2010–04/2013) wird durch die Europäische Kommission (DG SANCO) gefördert. Basierend auf einer leitfadengestützten Literaturrecherche, qualitativen Interviews und Kontakten zu Experten und zuständigen Behörden wurden Herkunft und Demographie der relevanten Migrantengruppen ermittelt und vorhandene Impfstrategien für Migranten, Rechtsvorschriften und Praktiken in den 8 am Projekt beteiligten EU-Ländern analysiert und die Zugangsmöglichkeiten zu Impfungen für Migranten erfasst. Anschließend wurden mit Hilfe eines im Projekt entwickelten Tools 33 europäische Programme/ Projekte als „best practice“-Beispiele zur Impfung von Migranten identifiziert. Basierend auf den bisherigen Projektergebnissen wurden Empfehlungen für politische Entscheidungsträger zur Gestaltung bzw. Anpassung von Impfprogrammen/-projekten für Migranten abgeleitet. Im letzten Abschnitt des Projektes wird Informationsmaterial sowohl für die Zielgruppe der Migranten als auch der Fachkräfte im Gesundheitswesen entwickelt.