Hintergrund: AAPV und SAPV integrieren Spiritual Care im Ansatz, aber in der Praxis sind (Gemeinde)Seelsorgende
i.d.R. kaum in Netzwerke eingebunden.
Ziele: Ein 40-Stunden-Kurs für hauptamtlich Seelsorgende wurde durchgeführt. Das Curriculum
umfasste Befähigung für die Arbeit in ambulanten interprofessionellen Netzwerken,
Klärung von Rolle und Auftrag von Seelsorgenden sowie Kompetenzen in spiritueller
Begleitung.
Methoden: Die Kursleitung setzte sich aus Fachkräften ambulanter Palliativberatung und Palliativseelsorge
zusammen. Referenten waren: Ärzte, Pfleger, Sozialarbeiter und Seelsorger, allesamt
mit ambulanter Praxiserfahrung. Die Methoden (Impulsreferate, Fallarbeit, Rollenspiel,
Selbsterfahrung) vermittelten Wissen, Fertigkeiten und Haltung. Die Inhalte entsprachen
dem palliativen Praxisfeld sowie der eigenen Disziplin: Seelsorge, Spiritualität und
Rituale am Lebensende. Der Kurs wurde evaluiert mittels einer vierstufigen Ordinalskala
mit verbalen Ankern sowie mit offenen Fragen und Freitext.
Ergebnisse: Gemeindeseelsorgende begleiten Sterbende, sind aber kaum hospizlich vernetzt. Hier
scheint die Fallarbeit praxisnah kreatives Potential freizusetzen. Die Teilnehmenden
schätzen den Kurs und einzelne Einheiten als relevant für ihren Berufsalltag ein.
Höchste Bedeutung kommt den Themen psychosoziale Aspekte von PC und Rituale in der
Sterbebegleitung zu. Verstärkt gewünscht werden Fallarbeit sowie Reflexion der eigenen
Praxis.
Diskussion: Der Pilotkurs hatte nur neun Teilnehmende (n=9) aus ganz Bayern und liefert damit
noch keine repräsentativen Daten. Tendenziell zeigte sich aber, dass das Kurskonzept
den Bedarf trifft und verstetigt und auch andernorts angeboten werden sollte. Sowohl
das Fortbildungsangebot für ambulante Spiritual Care als auch die Forschung hierzu
befinden sich im status nascendi.