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DOI: 10.1055/s-0032-1323134
Mobile Ethikberatung im Rahmen der Spezialisierten Ambulanten PalliativVersorgung (SAPV): Merkmale, Kompetenzen, Konzept, Ausblick
Die Spezialisierte Ambulante PalliativVersorgung (SAPV) ist eine junge Disziplin im deutschen Gesundheitssystem.
Eigene Beobachtungen seit 2009 als ärztlicher Leiter eines ambulanten Palliativ-Care Teams[1] verweisen auf eine hohe Dichte von ethisch bedeutsamen Fragestellungen und Konflikten während der Leistungserbringung im Rahmen der SAPV.
Dies impliziert die Notwendigkeit, die Teammitglieder für die Formulierung eines Ethikfokus, zu ethisch kompetenten Interventionen und für Beratungen zu befähigen.
Hierfür wird ein Konzept für eine mobile Ethikberatung vorgestellt, das die Besonderheiten der Anfragen und potentiellen Beratungsfelder berücksichtigt.
Die diskutierten ethisch relevanten Interaktionen zwischen Patient und Bezugssystem und die dabei zu erzielenden Ergebnisse lassen die Schlussfolgerung zu, dass ein SAPV-Team aufgrund seiner Teamgröße, Struktur, Homogenität und multidimensionalen Einbindung in vielfältiger Weise zur Analyse ethischer Probleme und zu Handlungsempfehlungen prädestiniert ist.
Dies steht im Gegensatz zur augenblicklichen Gesetzeslage, die SAPV-Leistungen noch nicht in ihrem auch psychosozialen, ethischen und spirituellen Kontext anerkennt und diese dem ehrenamtlich zu leistenden, hospizlichen und seelsorgerischen Bereich zuweist.
Der vorgeschlagene ganzheitliche Versorgungsansatz trägt zudem dazu bei, dem Sterbenden die spezifische Formung der Qualitäten von Raum und Zeit zu ermöglichen und bei den Weiterlebenden ein geordnetes biografisches Gedächtnis zu induzieren.
Das macht die Implementierung einer mobilen Ethikberatung im Rahmen der SAPV sinnvoll und erfolgsversprechend.
[1] Palliativ-Care Team Fürth gemeinnützige GmbH, www.pct-fuerth.de