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DOI: 10.1055/s-0032-1323123
Qualifizierungskurs Palliative Care für Seelsorgende – Vergleich der Kurse 2007 und 2009
Fragestellung: Zeigt der Pilotkurs von 2007 andere Ergebnisse als der Kurs 2009, der während der Erarbeitung des 2011 publizierten Curriculums durchgeführt wurde?
Methodik: Selbsteinschätzung der Teilnehmenden anhand eines Fragebogens (Likertscale) direkt vor und nach dem Kurs sowie 6 Monate später; statistische Auswertung mit SPSS (F-Test).
Ergebnis: Die Zusammensetzung beider Kursgruppen (SeelsorgerInnen) N/Kurs07=27, N/Kurs09=24 wies demografisch keine signifikanten Unterschiede auf. Die Selbsteinschätzung (fünfstufige Likertskale von „nicht“ bis „sehr gut vorbereitet“) der Wirkung der Qualifizierung durch die Kursteilnehmenden 2007 und 2009 entsprechen sich in ihrer Aussage mit zwei signifikanten Ausnahmen. Im Kurs 2007 fühlen sich die Teilnehmenden deutlich besser darauf vorbereitet nach dem Kurs Schwerkranke und Sterbende und ihre Familien zu begleiten (Kurs07: 3,3 versus Kurs09: 2,2p=0,019). Dagegen fühlt sich der Kurs 2009 besser darauf vorbereitet im Kontext von Tod und Sterben multiprofessionell zusammenzuarbeiten (Kurs07: 1,4 versus Kurs09: 3,2p=0,03).
Schlussfolgerung: Der Pilotkurs wurde durch Einbeziehen der Kursteilnehmenden im laufenden Kurs modifiziert. Zentrale Forderung der Teilnehmenden war ein vertiefter Einblick in Aufgaben und Arbeitsmethoden der anderen Berufsgruppen im Palliativkontext, um den eigenen Beitrag in einem multiprofessionellen Kontext klarer herausarbeiten zu können. Dies wurde für wichtiger erachtet als ein erneutes Vertiefen der persönlichen Auseinandersetzung mit Krankheit und Endlichkeit. Diese Modifzierungen wurde beibehalten und zeigen einen guten Effekt im Bezug auf die multiprofessionelle Zusammenarbeit, der sowohl nach dem Kurs als auch ein halbes Jahr später nachweisbar ist. Die Vorbereitung auf die Begleitung der Unit of Care bedarf einer methodischen „Nachbesserung“ und eigenen Aufmerksamkeit im Verlauf nächster Kurse.