Seit 2010 gehört zum Palliativzentrum Unna eine Palliativtagesklinik. Sie ergänzt
Versorgungsmöglichkeiten der Palliativsprechstunde und der ambulanten Betreuung. Ziel
des Konzeptes ist es, stationäre Aufnahmen o. Wiederaufnahmen zu vermeiden und Lebensqualität
der Patienten durch kurzfristige, zeitnahe und flexible Intervention zu verbessern.
Es gilt, belastende Symptome, die oft nur durch einen Krankenhausaufenthalt behandelt
werden können, zu lindern und Patienten nur kurzfristig aus der häuslichen Umgebung
zu lösen. Vernetzung mit Palliativstation, Hausarzt und ambulantem Palliativnetz ist
hier zwingend notwendig. Weiteres Ziel besteht darin, durch Entlastung der Angehörigen
während der Zeit in der Tagesklinik einer Überforderung der Familie entgegen zu wirken
und somit Voraussetzungen für stabiles häusliches Versorgungssystem zu stärken. Angebot
orientiert sich an Bedürfnissen der Patienten und umfasst: Untersuchungen wie Rö,
CT, MRT, Sono, Szintigrafie, Behandlungsmaßnahmen wie Pleura-/Aszitespunktion, Transfusionen,
schmerztherapeutische Blockaden, psychologische und seelsorgerische Betreuung. Insgesamt
wurden 63 Patienten betreut, Anzahl tagesklinischer Vorstellungen lag bei 158 (wobei
viele Patienten mehr als einmal tagesklinische Leistungen in Anspruch nahmen).
Ergebnisse: Wir konnten feststellen, dass durch das Angebot der TK 1) stationäre Wiederaufnahmen
signifikant geringer wurden; 2) Anzahl der zu Hause Verstorbenen um 14% stieg.
Zusammenfasung: 1. Palliativtagesklinik schließt noch bestehende Lücke in der ambulanten palliativmedizinischen
Betreuung und trägt dazu bei, stationäre Aufenthalte zu vermeiden. 2. Wir sehen TK
als wichtige Struktur, die umfassendes Angebot der vernetzten Versorgung der Schwerstkranken
abrundet und vernetztes Palliativkonzept stärkt. 3. Davon profitieren Patienten und
Angehörige, denen mehr Zeit miteinander in häuslicher Umgebung bleibt wie auch Kostenträger,
da Kosten der stationären Behandlung höher sind.