Hintergrund: Ehrenamtliche Arbeit deckt ein großes Spektrum unterschiedlicher Aufgaben ab. In
der Diskussion um Ehrenamt werden diese Aufgaben oft fokussiert auf die patientennahe
Begleitung. Andere Tätigkeiten treten demgegenüber in den Hintergrund, sind aber im
ganzheitlichen Ansatz der Palliativversorgung und Hospizarbeit ebenfalls von hoher
Bedeutung.
Methodik: Im Zentrum für Palliativmedizin des Malteser Krankenhaus Bonn/Rhein-Sieg unterstützen
59 ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (EA) das hauptamtliche Team in folgenden
Bereichen: auf der Palliativstation, im ambulanten Palliativdienst, in der Trauerbegleitung,
der studentischen Lehre als Schauspielpatienten, zur Unterstützung, in der internen
und externen Öffentlichkeitsarbeit, bei administrativen Tätigkeiten.
Ergebnisse: Im Jahr 2011 wurden 3000 dokumentierte Stunden in den unterschiedlichen Arbeitsfeldern
geleistet. Davon entfallen 60% auf patientennahe Tätigkeiten die durch die EA systematisch
dokumentiert werden. Diese reichen von Unterstützung für den Sterbenden, seine Angehörigen,
schützendes anwaltschaftliches Handeln, Unterstützung bei der Sinnklärung z.B. im
Zusammenhang mit Schuld- und Schamgefühlen bis zur Hilfe bei der Klärung der „letzten
Dinge“, 17% auf Unterstützung im Rahmen der Trauerbegleitung und 23% auf interne und
externe Öffentlichkeitsarbeit.
Schlussfolgerungen: Die breite Palette der Tätigkeiten führt zu einer wesentlichen Erweiterung des Handlungsspielraums
im Palliativzentrum, nicht nur in der direkten Betreuung der Patienten, sondern auch
in administrativen Bereichen, in Lehre und Forschung. Der Einsatz in verschiedenen
Tätigkeitsfeldern erfordert unterschiedliche Kompetenzen, die in Befähigung und Praxisbegleitung
zu berücksichtigen und zu fördern sind.