Zeitschrift für Palliativmedizin 2012; 13 - FV12
DOI: 10.1055/s-0032-1322968

Intrathekale Opioid-Applikation bei Tumorschmerzen

A Koulousakis 1
  • 1Uniklinik Köln, Stereotaxie und Funktionelle Neurochirurgie, Köln, Germany

42 Tumorpatienten, alle auf WHO III eingestellt mit ausgeprägten Schmerzen (VAS 9–10) wurden mittels intrathekaler Opioid-Applikation über implantierbare Pumpen behandelt. Die Gesamtbehandlungsdauer aller Patienten betrug 151 Monate. Das follow up der Patienten erstreckte sich von der praeoperativen Phase bis zum Tod der Patienten (maximal 13 Monate). Die Auswertung erfolgte über eine dritte Person, die weder in die Therapie involviert war, noch in der Klinik tätig ist.

Ergebnisse: Bereits am Entlassungstag war eine Besserung der VAS auf 64,8% der Patienten, nach 13 Monaten sogar 79,2%. Eine zusätzliche orale Opioid-Applikation war nur bei 5 Patienten (12%) erforderlich. 19 Patienten (45%) benötigten lediglich noch periphere Analgetika (keine Opioide). Die Erfasssung der Lebenqualität analog unseres eigenen Scors (CSS) ergab eine Besserung bei 50% der Patienten. Der gesamte CSS-Score lag bei 60%. Während praeoperativ die Nebenwirkungen 81% betrugen, waren es nach Umstellung auf die intrathekale Applikation nur 14,3%. Die niedrigste intrathekale Morphindosis lag bei 1mg, die höchste bei 55mg, im Durchschnitt nach 13 Monaten 21,3mg.

Bis auf 2 Katheterdislokationen waren keine nennenswerten Komplikationen zu verzeichnen.

Zusammenfassung: Die ausgeführten Ergebnisse belegen, dass die intrathekale Opioid-Applikation über implantierbare Pumpen ein sicheres, erfolgversprechendes, augmentatives Verfahren in der Behandlung von maligenen Schmerzen darstellt, wenn die ausgiebige medikamentöse Therapie nach WHO III keine befriedigende Schmerzreduktion erreicht oder wenn ausgeprägte Nebenwirkungen die systemische Opioid-Gabe limitieren.