Die Prognose der Herzinsuffizienz im Stadium NYHA III – IV ist so ungünstig wie bei
vielen fortgeschrittenen Karzinomen, nach vielen Studien ist die Symptom-Belastung
dieser Patienten trotz optimaler evidenzbasierter Therapie sehr hoch. Die Ängste und
Befürchtungen der Patienten über den weiteren Verlauf der Erkrankung, von dem sie
zumeist wenig oder gar nichts wissen, sind groß.
Nach den Empfehlungen der ESC sollte den Patienten schon in frühen Stadien mehr Informationen
über ihre Krankheit, den Verlauf und mögliche Komplikationen gegeben werden. Intensive
Kommunikation und die daraus folgende Vorsorgeplanung, einschließlich des Notfallmanagements,
benötigen einen festen Platz im diagnostisch-therapeutischen Konzept, möglichst schon
im Stadium NYHA II.
Bei Fortschreiten muss der Therapie der vielfältigen, z.T. nicht organbezogenen Symptome
gegenüber der Therapie der Grunderkrankung ein immer größerer Stellenwert beigemessen
werden. Eine symptomatische Behandlung, z.B. der Atemnot und anderer refraktärer Symptome,
sollte jedem Patienten frühzeitig angeboten werden. Die Integration palliativmedizinischer
und palliativpflegerischer Erfahrung in die Routine der kardiologischen Betreuung
von Patienten mit fortgeschrittenen Erkrankungen ist zu fordern, ebenso wie die Sensibilisierung
und Schulung aller beteiligten Pflegekräfte und Ärzte für palliative Maßnahmen. Kardiologische
Patienten haben nach der WHO und den Empfehlungen der Europ. Kommission genauso viel
Recht auf palliative Betreuung wie onkologische Patienten.