Zeitschrift für Palliativmedizin 2012; 13 - A4
DOI: 10.1055/s-0032-1322894

Vernetzung in der ambulanten Palliativversorgung in ländlichen Regionen (Koordinatoren-/Pflegeperspektive)

A Rameil 1
  • 1Hospiz St. Peter gGmbH, Geschäftsführerin, Oldenburg, Germany

Der Aufbau der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung in einer dünn besiedelten, ländlichen Region wird am Beispiel des nördlichen Emslands präsentiert. Ländliche Regionen stehen vor besonderen Herausforderungen:

  • Große Versorgungsregionen mit Entfernungen bis 60km.

  • Dünne Besiedelung.

  • Erschwerte Wirtschaftlichkeit

  • Sicherstellung von Kommunikation und Zusammenarbeit über weite Entfernungen.

  • Eine ausreichende Zahl von erfahrenen Palliativmedizinerinnen und -medizinern sowie Pflegefachkräften in regional ausgewogener Verteilung.

  • Gute Zusammenarbeit mit regionalen Hospizdiensten und Kirchen.

  • Besetzung einer ärztlichen und pflegerischen 24/7-Rufbereitschaft.

Basis für die Gründung des Ambulanten Palliativdienstes Nördliches Emsland war das Palliativnetz, das 2007 durch die Koordinatorin des Palliativstützpunktes gegründet wurde. Palliativstützpunkt und Palliativnetz sind ebenso wie der Ambulante Palliativdienst Nördliches Emsland am Hümmling Krankenhaus Sögel gGmbH, einem kleinen, in der Versorgungsregion zentral gelegenen Akut-Krankenhaus angesiedelt.

Aus dem Teilnehmerkreis des Palliativnetzes gründete sich schließlich der Ambulante Palliativdienst Nördliches Emsland. In einer kooperativen Netzwerk-Struktur arbeiten auf die Region verteilte niedergelassene Palliativmediziner und Palliative-Care-Pflegefachkräfte verschiedener ambulanter Pflegedienste mit den regionalen Hospizdiensten und Seelsorgern eng zusammen. Das Ziel einer flächendeckenden ambulanten Palliativversorgung konnte im nördlichen Emsland erfolgreich umgesetzt werden.