Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2012; 22 - A80
DOI: 10.1055/s-0032-1322880

Geriatrisches Screening in der Notaufnahme-Erfahrungen und erste Ergebnisse

P Wellner 1
  • 1Krankenhaus Agatharied, Hausham

Zur Verbesserung der Behandlung geriatrischer Patienten ist bereits in der Notaufnahme eines Akutkrankenhauses die Optimierung der Patientensteuerung unabdingbar. Hierzu hat die AFGiB (Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Geriatrie in Bayern) im Februar 2011 nach den Vorgaben des Fachprogramms Akutgeriatrie in Bayern ein Aufnahmescreening (GSK: Geriatrisches Screening bei Klinikaufnahme) entwickelt. Bereits auf dem Geriatriekongress in Bad Bramstedt 2011 konnten wir eindrucksvolle Ergebnisse der ersten Erfahrungen mit diesem Aufnahmetool nachweisen: Der Test bewirkt eine Verbesserung der Patientensteuerung und ist dabei schnell durchführbar. Es zeigte sich eine sehr gute Korrelation mit dem Aufnahme-Barthel-Index. Eine prognostische Aussage (Tod, Heimunterbringung usw.) war mithilfe des GSK in den ersten Erfahrungen (bei >330 Patienten) möglich. In unserer Klinik, einem Akutkrankenhaus mit 190 internistischen Betten, davon 32 Betten Akutgeriatrie, wird derzeit eine prospektive Untersuchung bei ca. 1000 Patienten >70 Jahren durchgeführt, in der wir das GSK auf seinen Wert bez. Optimierung der Patientensteuerung untersuchen. Das GSK wird hinsichtlich seiner Validität überprüft. Es werden neue Ergebnisse über den Zusammenhang mit der zu erwartenden Krankenhausbehandlungsdauer sowie zum Outcome (Heimunterbringung, Rehabilitation, Tod, usw.) erwartet. Zudem wird der Cut-off der Untersuchung (möglicher Score 0 bis 6 Punkte) neu beleuchtet, ab dem ein geriatrisches Assessment oder ein geriatrisches Konsil erfolgen sollte. In wieweit hiermit auch eine versorgungsrelevante Anpassung der Erlössituation erreicht werden kann, ist ebenfalls Inhalt der Untersuchung. Die Ergebnisse werden wir in Berlin präsentieren.