Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2012; 22 - A66
DOI: 10.1055/s-0032-1322866

Ambulantes Rehabilitationsangebot bei Brustkrebspatientinnen – prospektive Studie zur Veränderung der Aktivität und Teilhabe

K Spanier 1, MM Danz 1, C Egen 1, C Gutenbrunner 1, M Schwarze 1
  • 1Koordinierungsstelle Angewandte Rehabilitationsforschung, Klinik für Rehabilitationsmedizin, Medizinische Hochschule Hannover

Fragestellung: Zur Gewährleistung der Betreuungskontinuität soll Patientinnen nach MaCa eine weiterführende, nachsorgende und interdisziplinäre Therapie angeboten werden. Das Therapieprogramm „Bewegen und Entspannen“ besteht aus einer ambulanten einmal wöchentlich stattfindenden Intervention, die sich über einen Zeitraum von 10 Wochen erstreckt. Die Ziele sind u.a. Stärkung des Selbstmanagements, Stabilisierung des Selbstwertgefühls sowie Erhalt und Verbesserung der familiären, beruflichen und gesellschaftlichen Teilhabe. Das Angebot umfasst Bewegungs- und Entspannungseinheiten sowie ärztliche Kurzfachvorträge und psychologische Gruppendiskussionen. Methodik: Prospektive Studie im Prä-Post-Design zu vier Messzeitpunkten. Eingesetzt werden generische und krankheitsspezifische Instrumente (SF-12, IMET, FERUS, HAPA) sowie ein selbst entwickelter Fragebogen zur Erfassung der Angebotszufriedenheit. Die Studie befindet sich in der Erhebungsphase. Die vorliegenden Daten wurden für eine Zwischenevaluation deskriptiv ausgewertet. Ergebnisse: Bislang nahmen 61 Teilnehmerinnen (mittleres Alter: 53,7 Jahre, SD=11,1) das Angebot in Anspruch. Davon war fast die Hälfte berufstätig, ein Drittel in Altersrente. Fast zwei Drittel der Frauen lebten in einer festen Partnerschaft oder waren verheiratet, 85% haben Kinder. 62,5% der Teilnehmerinnen gaben gesundheitliche Einschränkungen aufgrund der Brustkrebserkrankung an. Der durchschnittliche Wert des IMET-Scores lag bei 2,9 (SD=1,7). Ferner gaben die Frauen relativ hohe Werte bei den FERUS-Subskalen Selbstwirksamkeit, soziale Integration und Hoffnungssicht an. Diskussion: Ausgehend von den bisher erhobenen Daten wird erwartet, dass sich wichtige Parameter der Teilhabe, Lebensqualität und Selbstwirksamkeit nach der Intervention erhalten bzw. mit kleinen bis mittleren Effektstärken verbessern werden. Follow-up-Ergebnisse werden 2013 erwartet.