Funktionelle Schmerzmedizin im Krankenhaus – Eine Aufgabe des Fachgebietes Physikalische und Rehabilitative Medizin

Schmerzerkrankungen am Bewegungssystem, insbesondere der akute und chronische Rückenschmerz werden zunehmend häufiger im Krankenhaus behandelt. Während hochspezialisierte monomodale Konzepte, insbesondere operative Abteilungen ausreichend zur Verfügung stehen, fehlt es an der Umsetzung von Leitlinien im Zusammenhang mit interdisziplinärer Diagnostik und gezielter Komplexbehandlung. Seit 10 Jahren entwickeln Vertreter der konservativen Orthopädie und der Physikalischen und Rehabilitativen Medizin Krankenhauskonzepte. Es werden die standardisierte interdisziplinäre Diagnostik und darauf fußend befundgerechte Behandlungsschwerpunkte (Behandlungspfade) umgesetzt. Die Diagnostikstrategie, sich daraus ergebende Subgruppenbildung mit differenzierten Komplexprogrammen und Behandlungsergebnisse werden dargestellt. Diskutiert wird der Bedarf an stationären und evtl. ambulanten Strukturen für interdisziplinäre Diagnostik und Komplexbehandlung unter Beteiligung der Physikalischen und Rehabilitativen Medizin. Literatur: Wenig CM, Schmidt CO, Kohlmann T, Schweikert B. Cost of back pain in Germany. European Journal of Pain 2009; 13:280–286 Niemier K, Seidel W Funktionelle Schmerztherapie des Bewegungssystems. Springer 2009 http://www.versorgungsleitlinien.de/themen/Kreuzschmerz Niemier K, Ritz W, Amelung P, Seidel W. Evaluierung der funktionellen muskuloskeletalen Diagnostik als Bestandteil eines multiprofessionellen Diagnostiksystems ... Manuelle Medizin 2007; 45:123–127 Niemier K, Ritz W, Seidel W. Der Einfluss muskuloskeletaler Funktionsstörungen auf chronische Schmerzsyndrome des Bewegungssystems. Schmerz 2007;21(2):139–145 Marnitz U, Weh L, Müller G, Seidel W, Bienek K, Lindena G, Gussek A. Integrationsversorgung von Patienten mit Rückenschmerzen. Schmerzbezogene Ergebnisse und Arbeitsfähigkeit. Schmerz 2008;22:415–423 Pioch E, Seidel W. Manuelle Medizin bei chronischen Schmerzen. Evaluation eines stationären Behandlungskonzeptes. Schmerz 2003;17:34–43