Fragestellung: Die Wiederaufnahme von sportlichen Aktivitäten nach Implantation einer Hüftgelenksprothese
stellt ein wichtiges Ziel im Rahmen der Rehabilitation dar. Daher wurde in dieser
Studie die sportliche Aktivität nach Implantation einer Hüftprothese untersucht. Methodik: 68 konsekutive Patienten mit einer Kurzschaftprothese wurden nach einer Rekonvalenzphase
von mindestens 2 Jahren retrospektiv untersucht. Neben den klinischen Scores (HHS,
WOMAC, UCLA) wurde das prä- und postoperative Sportverhalten (Sportart, Frequenz,
Dauer) sowie die Zeitdauer bis zur Wiederaufnahme einer sportlichen Aktivität erfasst.
Zudem wurden subjektive Parameter (Fitnesslevel, Bewegungsumfang, Schmerzen, Angst/Unsicherheit,
Zufriedenheit) erhoben und eine Subanalyse nach Alter und Geschlecht vorgenommen.
Ergebnisse: Nach 2,7±0,7 Jahren zeigten sich gute klinische Ergebnisse (HHS 94, Womac 10, UCLA
7,6). Sport konnte in 26% nach 1–2 Monaten, in 25% nach 3–4 Monaten und in 47% nach
mehr als 5–6 Monaten ausgeübt werden. Die Anzahl der Sportarten sank leicht von 3,9
auf 3,5 Disziplinen. Sportarten mit hoher Intensität (Fußball, Joggen) gingen signifikant
zurück (–72%) wohingegen Aktivitäten mit niedriger Intensität (Nordic-Walking, Fitness)
leicht zunahmen (+11%). Bei der Dauer und Frequenz erreichten die Patienten wieder
das präoperative Niveau. 40% fühlten sich in ihrer Aktivität eingeschränkt, was jedoch
bei 30% durch Unsicherheit oder einer freiwilligen Beschränkung bedingt war und nur
in 10% durch Schmerzen oder eine muskuläre Schwäche. 41% der Patienten nahmen wieder
an Sportarten mit mittlerer und hoher Intensität teil. Diskussion: Patienten können nach Implantation einer Kurzschaftprothese zu einem guten Level
an sportlicher Aktivität zurückkehren. Dennoch ist eine Verschiebung von Sportarten
mit hoher, zu jenen mit niedriger Intensität zu beobachten. Dies ist aus Sicht des
Operateurs wünschenswert, sollte jedoch vor allem mit aktiven Patienten präoperativ
diskutiert werden.