Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2012; 22 - A55
DOI: 10.1055/s-0032-1322855

Evaluation des hemiparetischen Ganges im 10-Jahres-Vergleich

A Raabe-Oetker 1, A Stenkamp 1, I Hellmich 1
  • 1Deutsche Sporthochschule Köln, Institut f. Bewegungstherapie

Fragestellung: Die Möglichkeiten der Gangrehabilitation auf dem Laufband sind, aufgrund eines hohen materiellen also auch personellen Aufwands, oftmals nur in der klinischen Rehabilitation zu realisieren. Studien zeigen jedoch, dass gerade mit dieser Therapieform hohe Erfolge, in der Rehabilitation des Gangs, erzielt werden können (HESSE et al. 2010). Im Rahmen dieser Untersuchung stellte sich deshalb folgende Fragestellung: Welche koordinativen Veränderungen lassen sich im 10 Jahres Vergleich im hemiparetischen Gangbild evaluieren? Methodik: Zu Beginn (2001) und Ende (2011) der Untersuchung wurden Tests zur Einschätzung der Belastungsfähigkeit unter besonderer Berücksichtigung der motorischen Leistungsfähigkeit der Probanden durchgeführt (Puls, Blutdruck, Laktat, subjektive Befindlichkeit mittels BORG-Skala, modifizierter Barthel Index nach GRANGER; Muskelfunktionsprüfung nach JANDA; Standing Balance Test nach BOHANNON und LARKIN; Standwaagen Messung; TIME WALKING Test und eine zweiminütige Gehprobe). Zur Gangbildanalyse orientierte sich die Untersuchung während des Prae-, Posttests und den Verlaufsmessungen an der Vorgehensweise nach WHITTLE, an der RLAH-Skala nach PERRY und an den Bewegungskriterien nach KLEIN-VOGELBACH. Zwischen 2001 und 2011 nahmen 12 hemiparetische Patienten an einem regelmäßig stattfindenden Laufbandtraining (extensive Intervallmethode) teil. Ergebnisse und Diskussion: Die Ergebnisse zeigten, dass Probanden, mit geringeren neurologischen Defiziten auch nach 10 Jahren höhere Ganggeschwindigkeiten und längere Gehstrecken nach einer Laufbandtherapie erreichen konnten. Diese Ergebnisse werden von BRANDSTATER et al. (1983) unterstützt: Sie untersuchten den Zusammenhang zwischen Ganggeschwindigkeit und Rückbildungsstadien bei hemiparetischen Patienten und fanden heraus, dass die Patienten mit besseren Rückbildungsstadium symmetrischer gehen, als Patienten deren motorische Funktionen einen niedrigeren Level aufweisen.