Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2012; 22 - A52
DOI: 10.1055/s-0032-1322852

Fachbereich PRM im Akutkrankenhaus – Evaluationsstudie zum Behandlungsverlauf

E Pioch 1, W Seidel 1
  • 1Klinik für Manuelle Medizin, Kremmen

Fragestellung: Physikalische und Rehabilitative Medizin im Akutkrankenhaus ist ein wenig genutztes Konzept im Gesundheitswesen. In Verbindung mit einem Behandlungsauftrag für Patienten mit Schmerzerkrankungen des Bewegungssystems, unter besonderer Berücksichtigung somatischer funktioneller Aspekte, ergibt sich ein wichtiges multimodales Behandlungskonzept, welches sich im DRG-Vergütungssystem der Krankenhäuser abbilden lässt. Es wird eine Evaluationsstudie an 6758 Patienten der Klinik für Manuelle Medizin/Sommerfeld vorgestellt. Anhand von Behandlungsdaten wird die Veränderung der Schmerzintensität, des subjektiven Behinderungsempfindens und Veränderbarkeit der Depressions- und Angstparameter durch ein akutmedizinisches multimodales Behandlungskonzept mit rehabilitativem Behandlungsansatz gezeigt. Methode: Mit Aufnahme in die Klinik für Manuelle Medizin erhalten alle Patienten einen Schmerzfragebogen, dessen Parameter bei Entlassung erneut dokumentiert werden. Die Fragebögen werden über ein eine Access-Datenbank erfasst und mit SPSS statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Für die Schmerzintensität kann eine regelmäßige Schmerzreduktion um durchschnittlich 2 Punkte auf der Schmerzskala nachgewiesen werden. Es zeigen sich Effektstärken von durchschnittlich 1,25 im Verlauf für die Jahre 2009–2011. Die Verbesserung der subjektiven Behinderungseinschätzung kann durch eine multimodale Behandlung in einem Akutkrankenhaus des Fachbereiches PRM mit Effektstärkten von 0,66 gemessen werden. Auch die Veränderung von Angst und Depression zeigt mit Effektstärken um die 0,45 gute Werte. Diskussion: Physikalische und Rehabilitative Medizin kann in der Akutversorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen im Bewegungssystem eine wichtige Leistung zur Verbesserung der funktionellen und qualitativen Leistungsfähigkeit beitragen. Die Behandlungsergebnisse sind messbar und zeigen gute Erfolge. PRM ist ein wichtiges und tragfähiges Konzept in der Krankenhauslandschaft, insbesondere wenn es mit den Zusatzqualifikationen Manuelle Medizin und Spezielle Schmerzmedizin geführt wird.