Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2012; 22 - A50
DOI: 10.1055/s-0032-1322850

Stationäre Rehabilitation nach Hüft- und Knieendoprothetik: Kurz- und mittelfristige Effekte, Gruppenvergleich, Kostenanalyse

WD Müller 1, I Kleinsteuber 1, UC Smolenski 1, P Bak 1
  • 1m&i-Fachklinik Bad Liebenstein

Fragestellung: Ziel der Studie war es, kurz- und mittelfristige Effekte station. Rehabilitation bei Pat. nach primärem unilateralem Hüft- u. Kniegelenksersatz zu ermitteln. Überprüft werden sollten weiterhin evtl. Gruppenunterschiede sowie patientenbezogene Therapiekosten bzw. Folgekosten (Kosteneffektivität der stationären Reha). Methodik: In einer quasi kontroll. prospekt. Studie bzw. Kosteneffektivitätsanalyse wurden die Ergebnisse von 40Hüft-TEP-Pat. mit denen von 41 Knie-TEP-Pat. während u. nach einer station. Rehabehandlung verglichen. Messparameter: Allgemeiner Gesundheitszustand (SF-36), spezif. Gesundheitszustand (WOMAC) u. Lebensqualität (EQ-5D). Messpunkte: Reha-Beginn, Reha-Ende; 3 Mon. u. 2 Jahre nach Reha-Ende. Die Kosteneffektivität als weiterer Zielparameter wurde anhand der Operations- und Rehakosten sowie der patientenspezif. Folgekosten (ermittelt durch Kostenbücher) pro Jahr abgeschätzt. Ergebnisse: In den PRO's verbesserten sich beide Gruppen signifikant hinsichtlich aller Messparameter während der Rehamaßnahme (PSC/SF-36, EQ-5D, WOMAC große Effektstärken; MCS/SF-36 mittlere Effekte). Im follow up wurden weitere Verbesserungen gemessen (nach 2 Jahren in allen Parametern große Effektstärken). Im Gruppenvergleich fanden sich zu Beginn der Rehamaßnahmen keine Unterschiede. Bei Rehaentlassung waren die Unterschiede zu Gunsten der Hüft-TEP-Gruppe in mehreren Dimensionen signifikant, vertieften sich im 3-Monats-follow up und glichen sich nach 2 Jahren wieder an. Die Kostenanalyse ergab höhere direkte medizinische und nicht-medizinische Folgekosten bei den K-TEP-Patienten im Vergleich zu den H-TEP-Patienten. Schlussfolgerungen: Beide untersuchten Gruppen profitierten sehr von der Rehabehandlung, wobei die K-TEP-Patienten im Vergleich zu den H-TEP-Patienten am Ende der stat. Reha und im 3-Monats-follow-up Outcome-Defizite aufwiesen. Der sich daraus ergebende höhere ambulante Rehaaufwand führte offenbar zu höheren Folgekosten bei den Knie-TEP-Pat.