Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2012; 22 - A49
DOI: 10.1055/s-0032-1322849

Ergebnismessung in der ambulanten orthopädischen Rehabilitation bei Hüft- und Kniegelenkersatz

M Müller 1, R Toussaint 1, T Kohlmann 1
  • 1saludis. Die Ambulante Reha, Bamberg

Fragestellung: Ziele dieser multizentrischen Studie sind die Evaluation der Praktikabilität der eingesetzten Assessments sowie der Eignung dieser Verfahren für die Qualitätssicherung der ambulanten Rehabilitation. Methodik: Seit Januar 2011 werden in 13 Einrichtungen bei Hüft- und Knie-TEP-Patienten Assessments zu Lebensqualität, allgemeiner Gesundheit sowie subjektiver und objektiver Beeinträchtigung erhoben: SF 36, EQ-5D und WOMAC. Diese werden zu Beginn (T1), am Ende (T2) sowie 3 (T3) bzw. 12 Monate nach der Reha (T4) erfasst. Zu T1 und T2 werden der Knee-Society-Score bzw. der Harris-Hip-Score dokumentiert. Zur Auswertung werden deskriptive statistische Maßzahlen zur Untersuchung der Verteilungseigenschaften, des Anteils fehlender Werte und der Änderungssensitivität der verwendeten Patientenfragebögen berechnet. Als Indikator dienen standardisierte Mittelwertsdifferenzen (SRM). Die Analysen stützen sich auf Fälle mit vollständigen Datensätzen von T1 bis T3 zum Zeitpunkt Februar 2012. Ergebnisse: Erfasst waren 312 Patienten (153Hüft-, 159 Knie-TEP). Das mittlere Alter betrug 65 Jahre. 46% waren Frauen. Mit Ausnahme einiger Subskalen des SF-36, bei dem zu T1 über 5% fehlende Werte auftraten, waren kaum Ausfälle zu beobachten. Gleiches gilt für die Verteilungseigenschaften: Boden- oder Deckeneffekte waren nur bei einigen Skalen des SF-36 (physische und emotionale Rollenfunktion, soziale Funktionsfähigkeit) festzustellen. Im Zeitverlauf zeigten nahezu alle Skalen statistisch signifikante Veränderungen. Die Verbesserungen von T1 auf T2 setzten sich bis T3 fort. Im SF-36 erreichten die SRM Werte zwischen 0,09 (psychischer Summenscore, T1-T3) bis 1,29 (körperliche Funktionsfähigkeit, T1-T3). Ein ähnlicher Wertebereich ergab sich für WOMAC und EQ-5D. Zwischen Hüft- und Knie-TEP fanden sich keine substanziellen Unterschiede. Die vorliegenden Ergebnisse sprechen für die Eignung der gewählten Assessments als Instrumente der Qualitätssicherung.