Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2012; 22 - A48
DOI: 10.1055/s-0032-1322848

Was kann ambulante orthopädische Rehabilitation? Eine Übersichtsarbeit zu aktuellem Stand und künftiger Entwicklung unter Berücksichtigung eigener Daten

M Müller 1
  • 1saludis. Die Ambulante Reha, Bamberg

Fragestellung: Die ambulante Rehabilitation hat sich rasant entwickelt. Mehrere Studien konnten eine Gleichwertigkeit mit der stationären Rehabilitation belegen. Gleichwohl steht die ambulante Versorgung als neues Setting unter dem Druck, einen Wirksamkeitsnachweis der erbrachten Leistungen zu führen. Methodik: Die Arbeit gibt zunächst einen Überblick über aktuelle und künftige demographische, rechtliche und volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen. Die Aussagen basieren auf der aktuellen Studienlage, Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV) und des Wirtschaftsforschungsinstitutes Prognos sowie auf Ergebnissen der einrichtungsinternen Qualitätssicherung. Seit 01.11.2010 werden sämtliche Patienten von saludis. Die Ambulante Reha aus den Indikationsbereichen Rücken, Schulter, Hüfte und Kniegelenk zu Rehabeginn und -ende mit etablierten Scores untersucht. Verwendet werden der Funktionsfragebogen Hannover Rücken, der Constant-Score der Knee-Society-Score und der Harris-Hip-Score. Ergebnisse/Rahmenbedingungen: Die Rehabilitation erlangt zunehmende volkswirtschaftliche Bedeutung. Der medizinisch-berufliche Aspekt der Rehabilitation gewinnt an Geltung aufgrund der dringenden Notwendigkeit zum Erhalt der Erwerbsfähigkeit der Bevölkerung. Hinsichtlich des Patientengutes und der Ergebnisqualität bestehen keine entscheidenden Unterschiede zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Bei Prozessqualität und Patientenzufriedenheit zeigt sich die ambulante Rehabilitation im Vorteil. Der Anteil ambulant erbrachter orthopädischer Rehabilitationsleistungen wird weiter steigen. Eigene Daten Der Verlauf der Mittelwerte aller eingesetzten Verfahren für 655 bislang untersuchte Rehapatienten spricht eindrucksvoll für einen Erfolg der Rehamaßnahme. Für alle Scoringverfahren ergeben sich hochsignifikante Verbesserungen der Funktionsfähigkeit (t-tests für abhängige Stichproben, 12,6 <=t <=22,5, p<0,0005).