Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2012; 22 - A24
DOI: 10.1055/s-0032-1322824

Neuraltherapie bei Rückenschmerzen

A Fischer 1
  • 1Zentrum für Physikalische und Rehabilitative Medizin Weimar

Die Neuraltherapie gehört zu den Regulationstherapien und kann breite Anwendung bei akutem und chronischem Rückenschmerz finden. Die Neuraltherapie unterliegt dem Reiz-Reaktions-Prinzip: mittels gezieltem Nadelstich und Injektion eines Lokalanästhetikums wird ein Reiz gesetzt bzw. eine pathologische Belastung unterbrochen. Damit werden gezielt die Autoregulationsmechanismen des Organismus angesprochen. Als Erklärungsmodelle für die Wirksamkeit der Neuraltherapie dienen die Kybernetik, die Integration moderner Physik in biologische Systeme sowie neurophysiologische Mechanismen. Die Grundsubstanz nach Pischinger & Heine sowie das vegetative Nervensystem bilden den morphologischen Boden, auf welchem sich die Informations- und Regulationsvorgänge nach dem gesetzten Reiz abspielen. Die Neuraltherapie gliedert sich bei der Behandlung chronischer Rückenschmerzen in lokale Therapie, Segment-Therapie und Störfeld-Therapie. Neben den oft verblüffenden therapeutischen Effekten, liefert sie oft auch wichtige diagnostische und differenzialdiagnostische Hinweise.