Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2012; 22 - A19
DOI: 10.1055/s-0032-1322819

Rehabilitation bei Osteoporose

I Dionyssiotis 1
  • 1Klinik für Frührehabilitation, Westpfalz-Klinikum, Kusel

In der modernen Rehabilitativen Medizin sollte sich die Prävention und Behandlung von Osteoporose nicht nur auf die Knochen beschränken, sondern Muskelkraft und Balance einbeziehen. Ohne diese Elemente ist das Risiko von Stürzen und damit von Knochenbrüchen erhöht. Tatsächlich ist der bedeutendste Risikofaktor für Frakturen der Sturz und nicht Osteoporose. Das bedeutet, dass bei älteren Patienten mit Osteoporose der Schwerpunkt der Rehabilitativen Medizin bei der Vermeidung von Stürzen liegen muss. Im Zentrum des Rehabilitationsprogramms steht ein individuelles Trainingsprogramm mit Übungen für Muskelkraft, Knochenmasse und Balance. Bei postmenopausalen Frauen werden Aerobic-Übungen plus Krafttraining, in Kombination mit entsprechenden Medikamenten und Ernährungsrichtlinien, vorgeschlagen. Wegen der engen Interaktion zwischen Osteoporose und Frakturen umfasst die Prävention von Frakturen Maßnahmen zur Erhöhung der Knochenmasse sowie zur Verringerung assoziierter Risikofaktoren für Stürze. Die Anwendung moderner Rückenorthesen trägt zur Verringerung von Schmerzen bei. Auch Vibrations-Plattformen werden bei der Rehabilitation der Osteoporose eingesetzt. Im Blick auf medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten der Osteoporose gibt es Evidenz, dass das Risiko vertebraler Frakturen durch ausreichende Kalziumzufuhr und Vitamin D-Versorgung gesenkt wird. Bei Hüftfrakturen geht die Identifizierung und Behandlung von Risikofaktoren für Stürze mit täglichen Übungen für das Aufstehen vom Stuhl, Treppensteigen sowie für Stehen auf einem Bein einher.