Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2012; 22 - A16
DOI: 10.1055/s-0032-1322816

Lichtreize aus dem sichtbaren Spektrum zur Unterstützung von Heilungs- und Regenerationsprozessen

R Crevenna 1, T Sedghi Komanadj 1, F Cenik 1, A Burian 1, M Keilani 1
  • 1Univ. Klinik für PM&R, Medizinische Universität Wien

Fragestellung: Es liegen wissenschaftliche Hinweise vor, dass die sog. Photobiomodulation mit Rotlichtreizen und sogenanntem Nah-Infrarot-Licht (NIR), welche von sog. LED-Dioden mit Niedrigenergieleistung abgegeben werden, eine sichere und wirksame Unterstützung bei regenerativen Prozessen v.a. des muskuloskeletalen Systems aber u.a. auch bei der Hauterneuerung und -regeneration (Optimierung der Mikrozirkulation sowie der Kollagen- und Elastinsynthese) darstellen soll. Material und Methoden: Kommentierte Literaturübersicht zur Photobiomodulation mit Rotlichtreizen und sogenanntem Nah-Infrarot-Licht. Ergebnisse: In der vorliegenden Literatur werden positive analgetische, antiflammatorische sowie (zyto)proliferative und immunologische Wirkungen beschrieben. Der wesentliche Vorteil ist wohl, dass diese speziellen Lichtreize bzw. Rotlicht-Frequenzen aus dem sichtbaren Teil des Lichtspektrums gefahrlos relativ tief in das Unterhautgewebe einzudringen vermögen und so vor Ort die Stoffwechselsituation auf zellulärer und Gewebsebene positiv zu beeinflussen scheinen (und dies ohne schädigende Wirkungen wie z.B. bei entsprechend intensiver UV-Licht-Applikation). Verletzungen und degenerative Veränderungen an Muskeln und Gelenken aber auch an der Haut (wie z.B. Faltenbildung) sollen laut der derzeit vorliegenden wissenschaftlichen Datenlage durch die Anwendung dieser Therapieform sehr positiv beeinflusst werden. Die Applikation dieser Lichtart (z.B. Ortholumm®) scheint also zum Einsatz in der unterstützenden Behandlung bestimmter Indikationen (im schulmedizinischen Kontext!) sowie in den Bereichen Regeneration und Fitness, Wellness sowie Ästhetik und Kosmetik eine interessante Option darzustellen. Schlussfolgerung: Laut der derzeitig vorliegenden wissenschaftlichen Literatur, scheinen sich Rotlichtreize im Sinne des sichtbaren, „kalten“ (eigentlich gekühlten) Rotlichts bestimmter Wellenlängen auf Heilungs- und Regenerationsprozesse günstig auszuwirken.