Ultraschall Med 2012; 33 - A803
DOI: 10.1055/s-0032-1322732

Vergleich von Ultraschall und PET/CT zur präoperativen Beurteilung peripherer Lymphknoten bei Melanompatienten

T Hinz 1, H Voth 1, H Ahmadzadehfar 2, T Hoeller 3, J Wenzel 1, T Bieber 1, MH Schmid-Wendtner 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, Universität Bonn, Bonn, Deutschland
  • 2Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universität Bonn, Bonn, Deutschland
  • 3Institut für Medizinische Statistik, Dokumentation und Datenverarbeitung, Universität Bonn, Bonn

torsten.hinz@ukb.uni-bonn.de

Hintergrund:

Die Positronen-Emissions-Tomografie in Kombination mit einer Computertomografie (PET/CT) ist ein bildgebendes Verfahren, welches auf dem Prinzip eines gesteigerten Metabolismus von Tumorzellen beruht und eine Beurteilung des gesamten Körpers erlaubt. Beim Melanom ist eine hohe Sensitivität dieser Methode hauptsächlich bei der Detektion von (viszeralen) Fernmetastasen beschrieben worden. Der hochauflösende Ultraschall (HFUS) im Bereich von 7,5–15MHz wird routinemäßig, erfolgreich zur Beurteilung peripherer Lymphknoten präoperativ sowie im Rahmen des follow-ups genutzt.

Ziel dieser Studie war der Vergleich beider Methoden hinsichtlich der korrekten Charakterisierung und Identifizierung von Sentinellymphknoten (SLN).

Patienten und Methoden: 123 Melanompatienten (56 Frauen und 67Männer) mit der Indikation zur Sentinellymphknotenbiopsie (SLNB) wurden zwischen Januar 2009 und Januar 2011 bezüglich ihrer präoperativen Staginguntersuchungen an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, Universität Bonn, analysiert. Aufgrund eines bestehenden Hochrisikoprofils wurden bei 20 der 123 Patienten präoperativ eine Kombination aus HFUS der peripheren Lymphknoten und PET/CT durchgeführt.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 59 Sentinellymphknoten (SLN) (17 positive SLNs) bei den o.g. 20 Patienten entfernt und histologisch aufgearbeitet. HFUS konnte 2 von 17 positiven SLNs korrekt identifizieren, wohingegen das PET/CT keinen SLN als positiv einstufte. Die Sensitivität, die Spezifität, der positive Prädiktionswert und der negative Prädiktionswert des HFUS betrugen 11,8% (95% Konfidenzintervall (KI) =3,3–34,3), 100% (95% KI=91,6–100,0), 100,0% (95% KI=34,2–100,0) und 73,7% (95% CI=61,0–83,3.

Zusammenfassung:

Weder PET/CT noch HFUS können die SLNB ersetzen, die HFUS ermöglicht jedoch, Patienten mit positivem sonographischem Befund eine SLNB zu ersparen und weitere diagnostische/therapeutische Schritte einzuleiten.